Was mag dies sein? - Das sind nicht Propaganda-Videos des «Daesh». Sie müssen sich das nicht alles ansehen/hören, - vielleicht nur mal reinhören, um die Fragen zu stellen, die ich mir auch stelle, oder andere:
Der Uploader bei Youtube schreibt dazu: Héritier des traditions des deux Régiments de marche de la Légion étrangère, le RMLE de 1915-1918 et celui de 1943-1945, le 3ème Régiment étranger d'infanterie est le régiment le plus décoré de la Légion étrangère. Depuis 1973, il est implanté en Guyane française, à Kourou. Und hält auch dies vor:
Képi Blanc
I
Puisqu’il nous faut vivre et lutter dans la souffrance
Le jour est venu où nous imposerons au front
La force de nos âmes, la force de nos cœurs et de nos bras
Foulant la boue sombre, vont les képis blancs
II
La rue appartient à celui qui y descend
La rue appartient au drapeau des képis blancs
Autour de nous la haine, autour de nous les dogmes que l’on abat
Foulant la boue sombre, vont les képis blancs
III
Combien sont tombés au hasard d’un clair matin
De nos camarades qui souriaient au destin
Nous tomberons en route, nous tomberons ou vaincrons au combat
Foulant la boue sombre, vont les képis blancs
IV
La vie ne sourit qu’aux plus forts, aux plus vaillants
L’ardeur, la fierté, la jeunesse sont dans nos rangs
Pour nos combats, nos luttes, Honneur, Fidélité sur nos drapeaux
Foulant la boue sombre, vont les képis blancs
Les Képics Blancs ist das bekannteste Lied der Légion étrangère. Der Wikipedia-Artikel gibt einen Überblick, es gibt sicherlich bessere Informationen zur Rolle der Legion zB. in Algerien. [Bearbeiten]
Im Übrigen geht die Melodie zurück auf das Panzerlied von Kurt Wiehle, das offenbar auch heute noch bei der Bundeswehr gesungen wird (?)
Wenn Sie hier youtube weiter folgen, kommen Sie in einen braunen Sumpf, in dem zB ein Michael Müller - Panzer DIvision wiking usw. (und von dem gibt es viel da!) und andere Sachen raushauen, die sich nicht wesentlich von der Propaganda des IS unterscheiden : platter, testosterongesättigter, marketingtechnisch zelebrierter Männlichkeitskult!
- Die Frage, ob - egal ob in reguären Streitkräften oder in Rackets - nicht grundsätzlich gilt: Soldaten sind Mörder - Die Frage nach einer Internationale der Faschisten ...
Aber vorher noch einmal die Frage nach der Gewalt als Geburtshelferin der bürgerlichen Demokratie:
Les aristocrates à la lanterne!
Ah! ça ira, ça ira, ça ira,
Les aristocrates on les pendra!
Le despotisme expirera,
La liberté triomphera,
Ah! ça ira, ça ira, ça ira,
Nous n'avons plus ni nobles, ni prêtres,
Ah! ça ira, ça ira, ça ira,
L'égalité partout régnera.
L'esclave autrichien le suivra,
Au diable s'envolera.
Ah! ça ira, Ah! ça ira,
Au diable s'envolera.
Ah, wir werden es schaffen,
Die Adeligen an die Laterne!
Ah, wir werden es schaffen,
Die Adeligen werden wir aufknüpfen!
Die Tyrannei wird ihren Geist aushauchen,
Die Freiheit wird triumphieren,
Ah, wir werden es schaffen,
Es gibt weder Adelige noch Priester mehr,
Ah, wir werden es schaffen,
Die Gleichheit wird überall herrschen.
Der österreichische Sklave kommt auch noch an die Reihe,
Er wird zum Teufel gehen.
Ah, wir werden es schaffen,
Er wird zum Teufel gehen.
Gewaltfrei war das nicht.
Babylon by Bus: I Giardini Pensili Hanno Fatto Il Loro Tempo - Semiramis und die Hure Babylon. Von der Notwendigkeit, sich aus der Glocke der apokalytischen Bilder zu befreien - ein Beitrag vom 2014/10/13. - Schwer akutell, wenn es darum geht verstehen zu wollen, was den Kampf der Badass Jihadis in Black gegen Rom/Paris /die Hure Babylon befeuert. Lesen!
Der Eintrag fiel mir wieder ein, als ich heute einen ganz großartigen Text von Burkhard Schröder aka Burks las, den ich unbedingt zur Lektüre empfehle, weil er ganz unspektakulär beschreibt, wie kleine Gesten ein Problem lösen. Kleine Gesten vieler ganz unterschiedlicher Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft - in einem Krankenhaus in Kreuzberg. Menschen halt. Wie sie so sind. Menschlich. Ohne Wertedebatte. Einfach so.
Ich mag nicht über den Job als „Bodyguard“ im Krankenhaus schreiben, allein schon aus Gründen des Datenschutzes. Es würde mir auch niemand glauben, was dort täglich geschieht, der es nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Man kann sich das gar nicht ausdenken...
Ein junger Mann kam in die Rezeption. Er sprach nur Arabisch und ganz wenige Brocken Englisch und Deutsch. Um das Handgelenk hatte er ein Plastik-Armband (des LAGeSo?) mit einer Nummer. Keine Papiere, keinen Ausweis, noch nicht das grüne Papier, das Flüchtlinge bekommen, wenn sie registriert sind. Er schrieb seinen Namen auf einen Zettel, aber auf Arabisch, und das konnte niemand entziffern. Die Schwester in der Rezeption – übrigens eine Afrodeutsche – musste ihn deshalb wegschicken. Ich habe das natürlich gesehen und ihm mit Gesten klargemacht, dass er im Warteraum bleiben solle. Das Problem schien mir doch lösbar, da die Mehrheit der Wartenden oft ohnehin aus Deutschtürken und Arabisch sprechenden Kranken und deren Angehörigen besteht... Lesebefehl!!
Nach erstem Reinhören: Ein großartiges Album. Lofgrens Klassiker in faszinierenden neuen Arrangements:
Nils Lofgren/vocals, guitars, keyboards, lever harp
Greg Varlotta/vocals, guitars, keyboards, trumpet, percussion
Songs in this video: Man in the moon, Girl in motion, Rusty gun (Grin)
Die serielle Erregung der Menschen ...
HAZ: Trotz der Anschläge von Paris sollte heute in Hannover das Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Niederlande ausgetragen werden – doch in letzter Minute wurde das Spiel abgesagt. Die Gründe sind noch unklar. Verfolgen Sie hier alle Ereignisse im Liveticker.
Warnungen an Bewohner von Hannover
Nachdem es offenbar Hinweise auf einen Anschlag mit islamistischen Hintergrund gegeben hat, werden die Menschen in Hannover dem Fernsehsender N24 zufolge gebeten, ihre Wohnungen nicht zu verlassen. Die U-Bahnen in der Stadt würden nur eingeschränkt fahren, an manchen Haltestellen stoppen sie derzeit gar nicht.
Interessant: Der Hinweis findet sich bei N24 gar nicht!! Dort findet sich unter der - unverantwortlichen - Headline IS-Terror - Liveticker News - nur dies: Bitte der Polizei: U-Bahnen in Hannover schränken Stopps ein
... was der HAZ-Ticker schon 20 Minuten früher wusste:
Die Üstra informiert uns soeben, dass alle Stadtbahnlinien fahren. Jedoch halten die Bahnen nicht an folgenden Haltestellen: Markthalle, Waterloo, Allerweg, Stadionbrücke, Bahnhof Linden/Fischerhof, Schwarzer Bär. Die unterirdischen Stationen Markthalle und Waterloo sind abgeriegelt. Entgegen erster Meldungen kann am Hauptbahnhof und am Aegi ein- und ausgestiegen werden.
Die letzte Meldung jetzt gerade (21:01):
Alle Busse und Bahnen fahren wieder ihren Regelfahrweg , bitte beachten Sie das noch nicht wieder nach Fahrplan gefahren wird.
Die Verstöße gegen die Sprachrichtigkeit nehmen wir in Kauf, aber die Süddeutsche hat die Panikmache bis jetzt (21:21) nicht korrigiert. ... Und bei HAZ wird Xavier Naidoo direkt von der Front zitiert: Angespannte Stimmung in der TUI-ARENA, obwohl die Söhne Mannheims sich Mühe geben, die Stimmung zu lockern. "Wir sind froh, dass wir heute hier auftreten dürfen ", sagt Xavier Naidoo. "Aber es ist traurig, dass wir schon an dieser Front kämpfen müssen, um ein Konzert spielen zu dürfen. "
Das verstehe ich nicht, aber Regelfahrweg gefällt mir. Ich mach's jetzt aus! Soviel von hier live aus Hannover.
- Denn doch noch dies - die Pressekonferenz hat begonnen:
vor 9 Minuten
Bundesinnenminister Thomas de Maziere: "Absage auf meine Empfehlung."
vor 5 Minuten
Die Entscheidung, das Spiel abzusagen, war "bitter", sagt de Maizières niedersächsischer Innenminister Boris Pistoirus.
vor 2 Minuten
Dass die deutsche Nationalmannschaft zweimal in so kurzer Zeit ein derartiges Erlebnis habe machen müssen, habe jenseits seiner Vorstellungskraft gelegen, so Rauball.
vor 3 Minuten
Gibt es noch eine aktuelle Gefahr, fragt ein Journalist. Innenminister de Maizière: "Verstehen Sie bitte, dass ich darauf keine Antwort geben kann".
Jetzt (21:40) mache ich's endgültig aus. Fuck me running!
Liebe Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen,
bitte leitet diesen Aufruf doch weiter.
Beste Grüße
H.
> PRESSEINFORMATION
> 16. November 2015
>
> DFB-Länderspiel: Hannover setzt Zeichen für Toleranz, Mitgefühl und Solidarität
> Freundeskreis Hannover e.V. ruft alle Bürgerinnen und Bürger am 17. November
> gemeinsam zu einer Lichterkette an der HDI-Arena auf
>
> Hannover / Am 17. November 2015 veranstaltet der Freundeskreis Hannover e.V. in Kooperation mit der Landeshauptstadt Hannover und allen großen Glaubensgemeinschaften eine Lichterkette, als Zeichen der Solidarität mit den Opfern von Paris und gegen Gewalt und Intoleranz. Wenn zum morgigen Länderspiel der Nationalmannschaften Niederlande und Deutschlands die Welt nach Hannover schaut, wollen die Bürgerinnen und Bürger Hand in Hand und in Sichtweite des Fußballstadions ein stilles, aber unmißverständliches Zeichen setzen. Gemeinsam wollen wir uns zu den Grundwerten unserer Gesellschaft bekennen.
>
> Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Gewaltlosigkeit und Solidarität sind die Werte die es zu schützen gilt.
>
> "Ich bin überwältigt über die Zustimmung, die dieses LICHTzeichen innerhalb von wenigen Augenblicken gefunden hat. Das macht mich wirklich stolz. Als größter Bürgerverein der Landeshauptstadt ist es unser tiefstes Anliegen unsere Solidarität und unser Mitgefühl zum Ausdruck zu bringen". Roger Cericius, 1. Vorsitzende des Freundeskreis Hannover e.V.
>
> „Mein Respekt für die Teams der beiden Nationalmannschaften! Die Anschläge von Paris richten sich gegen Freiheit und Demokratie, gegen unsere Werte. Hannover gibt mit dem Länderspiel und der Lichterkette ein klares Signal, dass wir durch Terror nicht unsere Freiheit, unser Zusammenleben und unsere Solidarität beeinträchtigen lassen. Nicht Lähmung und Angst, sondern Klarheit und Zeichen setzen sind die Antwort.“ Stefan Schostok Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover
>
> Wir laden Sie ein zu der Veranstaltung:
>
> LICHTzeichen: Hannover - ein Mehr aus Licht.
> Dienstag, 17. November 2015,
> Treffpunkt um 18:30 Uhr am Trammplatz vor dem Neuen Rathaus.
> 18:45 Uhr gemeinsamer Gang zum Stadion. die Lichterkette beginnt um 19:00 Uhr zwischen der Stadionbrücke und dem Maschsee-Nordufer.
>
> Bitte bringen Sie ein Windlicht mit. Ende der Veranstaltung ist gegen 19:30 Uhr.
Ich antwortete:
Lieber H,
das werde ich nicht weiterleiten. Tut mir leid, aber Glaubensgemeinschaften und Lichterketten (zudem: an einer HDI-Arena!) sind mir gleichermaßen unangenehm wie verdächtig. Und warum ich Nationalmannschaften = Mitgliedern schwer korruptionsverdächtiger krimineller Vereinigungen Respekt zollen soll, vermag ich nicht zu erkennen, ebensowenig wie ich ich unsere Gesellschaft durch unsere Freiheit, unser Zusammenleben und unsere Solidarität geprägt sehe; - es kann natürlich sein, dass Herr Schostok etwas anderes darunter versteht als ich ... Im Übrigen halte ich politische Branding-Versuche wie LICHTzeichen: Hannover - ein Mehr aus Licht für ungefähr so hilfreich in der Auseinadersetzung mit PE**** wie Werbung für einen Frisörsalon.
Ist "Aufklärung" ein "Wert", für den wir kämpfen sollten? Das mag man redensartlich so sagen, aber genauer wäre doch: Aufklärung ist ein Prinzip (Gebrauch des eigenen Verstandes, öffentlicher Vernunftgebrauch, Anzweifeln von Autoritäten), im Zweifelsfall eines, mit dem man auch "Werte" überprüft. Dann aber müsste man sagen: Einer der Werte, für die wir kämpfen, ist auch der Werterelativismus, also das Eingeständnis, das Ziel der Geschichte nicht zu kennen, und die Erlaubnis, sein eigenes Leben jeweils eigenen Werten zu unterwerfen. Da kann der eine dann die Lust wählen ("Hedonismus"), der andere die Selbstbeherrschung ("Askese"), die meisten einen Mix aus beidem...
All diese begrifflichen Unterscheidungen wären ziemlich egal, hätten sie nicht Auswirkungen auf das Zusammenleben innerhalb der pluralistischen Gesellschaft. Hier zeigt die Rede von den "Werten" ihr potenzielles Gift. Die Reflexhaftigkeit, mit der jetzt das freundliche Gesicht der Willkommenskultur, der beste Beweis der freiheitlichen Selbstsicherheit dieser Gesellschaft, infrage gestellt wird, hat etwas Ermüdendes.
Wir haben guten Grund, den zu uns fliehenden Menschen zu erklären, dass hier der säkulare Rechtsstaat gilt, dass Frauen und Männer bei uns gleiche Rechte haben und dass Homosexualität eine anerkannte Lebensform ist. Aber dabei handelt es sich um Rechtsgrundsätze und Regelwerke, die nicht der philosophischen Überhöhung als "Werte" bedürfen. Wir können, ja müssen von den hier einwandernden Muslimen strikte Befolgung unserer Gesetze verlangen, aber nicht, dass sie ihrem Glauben abschwören, selbst wenn dieser nicht libertär-hedonistisch ist. Das nämlich wäre gegen unsere Werte. Diese überzeugen allein und am besten durch ihre Lebenstauglichkeit, als unsere äußerst attraktive Art zu leben. Der Rest ist Sicherheitspolitik.
Lesenswert!
PPS: Ich bleibe aber bei meinem PS von gestern: Statt ein Windlicht zum Stadion zu bringen, empfehle ich Count Basie's April In Paris (1957) zu hören, dabei in sich zu gehen und Kraft zu schöpfen, das Richtige zu tun:
- Zum ZDF-Interview der Kanzlerin (DLF 13.11.)
Es war ein bemerkenswerter Auftritt. Es war ein Auftritt, der mich irgendwie an Helmut Kohl erinnerte. Alles, was sie sagte, widersprach den Fakten. Sie sagt, die Bundeskanzlerin hat die Lage im Griff; jeder weiß, dass sie sie nicht im Griff hat. Sie leugnet das Tohuwabohu in der Union. Sie erklärt schlichtweg die abweichenden Positionen, die es in der Partei zuhauf gibt, für ihre eigenen. Der Innenminister kehrt zurück zu Dublin. Es passt überhaupt nicht zu ihrer politischen Linie. Sie sagt, das ist genau das, was ich will.
Der Innenminister will den Familiennachzug der Syrer stoppen; Sie sagt, genau das will ich auch. Der Schutz für Bürgerkriegsflüchtlinge soll in der bisherigen Form entfallen; Sie erklärt das für in Ordnung, obwohl es im Sinne ihrer angeblichen Politik überhaupt nicht in Ordnung ist. Es ist eigentlich ein, die Lateiner würden sagen, 'Protestatio facto contraria'. Sie erklärt etwas, was mit den Realitäten überhaupt nicht übereinstimmt, macht es aber mit einem solchen Selbstbewusstsein, ja einer Chuzpe, dass es schon wirklich erstaunlich ist.
- Merkels Beschwörungen (Süddeutsche, 13. 11.)
Merkel redet vom freundlichen Gesicht ihrer Politik, aber die neuen Gesetze, die ihre Regierung macht, sind mehr als unfreundlich. Merkel spricht von ihren Überzeugungen; aber ihre Regierung hat kein Konzept dafür. Sie redet von der Aufnahme von Flüchtlingen; ihre Regierung praktiziert deren Abwehr. Ist das Merkelsche Dialektik?
Die Zivilgesellschaft in Deutschland agiert in der Flüchtlingskrise weit couragierter als die deutsche Bundesregierung. Aber auch das beste zivilgesellschaftliche Netzwerk ersetzt nicht gute Staatsverwaltung und gescheite Leitlinien. Gute Flüchtlingspolitik braucht gute Planung und kluge Entschlossenheit...
Private Netzwerke, Freiwillige Feuerwehren, technische und sonstige Hilfswerke leisten so viel Flüchtlingsnothilfe, wie sie nur können. All diese Arbeit braucht aber ein stabiles staatliches Koordinatensystem; das fehlt in der Flüchtlingspolitik; an den Achsen dieser Politik wird wild herumgebogen von Politikern der CDU/CSU; in einem verbogenen Koordinatensystem verliert die Arbeit der Zivilgesellschaft Ziel und Richtung...
... besteht aus einfachen Grundzutaten: Erzeugung eines Nebels von Harmonie, egal wie erkauft, gelogen, geträumt. Darunter: Stärkung der staatlichen Gewalt, Polizei, Überwachung, Militär, Geheimdienst. Darunter: Abbau des Staates als fürsorgendes und beschützendes Instrument der Gemeinschaft, Übereignung des Geschehens an die großen Spieler des Marktes. Darunter (und da schließt sich der Kreis): Erzeugung eines neuen Wir-Gefühls, in dem die Politik des Neoliberalismus als Schicksal angesehen wird, dem gegenüber nur familiäre Wärme und gleichzeitig Härte helfen kann.
Es ist ein bisschen wie beim Betrachten von colorierten Bildern aus dem 1. oder Farbaufnahmen aus dem 2. Weltkrieg: Das Betrachtete kommt auf seltsame Weise näher an den Betrachter, weil der nicht erst seine heutigen Seh-/Hörgewohnheiten zur Seite legen muss. Sicherlich sind das auch Produkte des Weltbildapparates, der uns einen Vorrat an Bildern einbrennt. Dennoch unterscheiden sich diese Bilder von den akutellen, massenhaft verbreiteten, weil sie dazu einladen, sie wieder und wieder zu betrachten und zu überdenken, was wir damals gesehen haben und was wir heute sehen ...
"It’s easy to look back now, four and half decades after The Beatles dissolved, and assume everything they did was part of some mapped- out logical plan, a series of historic set-pieces that now fit a trajectory we’ve all had time to evaluate. But it wasn’t. A lot of it was spontaneous experiment, perfectly preserved in this box-set and its extras and rarities. All of it was achieved at a fierce, creative pace that still seems barely believable. In every split-second of their staggeringly productive reign, they wrote, recorded, toured, filmed, promoted and tried to live the semblance of a normal life." - Mark Ellen
Live-Tickersind der Online-Seitenstreifen, von dem aus wir Blut und Verzweiflung und Tod beobachten können, ohne selbst in Gefahr zu sein und ganz ohne Sicherheitsweste. Live-Ticker sind einerseits Echtzeitberichte, andererseits machen sie Katastrophen zu einer Art Theateraufführung, deren Zeugen wir sind. Wir sind betroffen, erschüttert, wir trauern, obwohl jeden Tag Menschen sterben, aus den unterschiedlichsten Gründen, Menschen, die wir nicht kennen, mit denen wir nichts zu tun haben. Aber Live-Ticker bringen uns die Katastrophen näher, ohne dass sie uns zu nahe kommen, wir blenden anderes Leid für einen Moment aus und fokussieren uns auf das, was wir im Minutentakt mitverfolgen können, ohne wirklich ein tiefes Gefühl dafür zu entwickeln... Jörg Wellbrock - blastingsnews
Karl Briullov, The Last Day of Pompeii
Every time a mass killing occurs, the nation and the media go through a by-now well-worn routine. First, there is the expressed shock by the media, who are soon on the scene. If it is a large enough killing, Obama gets into the act by putting on an air of righteousness and condemning it (a lot of condemnations by now from him, to no avail). Then there is a minute by minute description of what is going on, particularly wall-to-wall filming of police actions. Then eyewitnesses are sought to describe the panic and carnage and their tales of how they managed to survive. If it is a large enough slaughter, “terrorism experts” are brought onto the talking head television screen, but not even one person is included who would contradict them (in our so-called democracy where there is supposedly freedom of speech).
Soon after that the networks are on the search for some sort of heroes, those who did something to further avert or to diminish “what could have been a larger tragedy.” Law enforcement is likewise depicted in a warm-hearted way as saviors, though they did not prevent anything (just as ordinarily they do not prevent crime in society yet they do attack Blacks, Hispanics, poor Whites, etc., but are lauded nonetheless) and are there after the fact walking or running around, with patrol lights flashing everywhere. In the workplace around the water cooler the talk is of “Did you hear about…? How awful!” Soon arrive the flowers and wreaths on the scene of the victimizations and other somber ceremonies very solemnly portrayed on TV.
(The Terrorism Routine: Paris, Here We Go Again - by Jose Martinez, counterpunch)
Fassen wir zusammen – update (mehrfach): Wir wissen nichts.Kritik und Kunst
Wie viel wert hat ein Menschenleben? Nach den Terrorattacken in Paris zeigt unsere europäische Mediengesellschaft, wie wenig sie sich mit grausamen Geschehnissen auf der Welt auskennt oder von diesen wissen will. "Wir sind Frankreich" und Tricolor-Fahnen als Profilbilder auf Facebook beweisen das selektive Beileid der Europäer. (Facebook-Hysterie nach Paris - Alisa Bauchina tp 15.11.2015 )
Nathan ben Moses Hannover, auch Nathan Nata oder Neta, hebräisch נתן נטע הנובר, (* um 1610; † 1683) war ein jüdischer Gelehrter und Historiker, der vor den verheerenden Pogromen im Rahmen des Chmelnyzkyj-Aufstands der ukrainischen Kosaken und Landbevölkerung gegen die polnische Herrschaft aus Polen floh und Chronist dieser Pogrome wurde.
Möglicherweise wurde er in Krakau geboren. Hannover lebte mit seiner Ehefrau in Isjaslaw (Wolhynien) als Talmud-Lehrer, als sein Dorf im Rahmen des Chmelnyzkyj-Aufstandes 1648 wie hunderte andere jüdische Gemeinden zerstört wurde, wobei die meisten Einwohner ermordet wurden. Auch zahlreiche Polen und katholische Geistliche wurden getötet, insgesamt wurden über 100.000 Menschen ermordet. Obwohl sich der Aufstand gegen die polnische Herrschaft richtete, fanden ausgedehnte Pogrome an Juden statt (motiviert durch die Verwaltungsposten, die viele Juden bei den Polen hatten, und ihre Rolle im Handel und als Steuerpächter der polnischen Adligen). Das Pogrom war für die Juden Osteuropas von einschneidender Bedeutung (siehe Geschichte der Juden in Polen). Die überlebenden Juden der Gegend flohen in großer Zahl aus Polen nach West- und Mitteleuropa. Hannover floh über Prag, Deutschland und die Niederlande nach Venedig, wo er sich dem Studium der Kabbala bei Ḥayyim Cohen, Moses Zacuto und Samuel Aboab widmete. 1662 wurde er Rabbi in Iași (Jassy). Nach einigen Angaben lebte er zuletzt in Italien und starb dort. Nach anderen Angaben war er Richter (Dajan) in Ungarisch-Brod, wo er infolge des Krieges zwischen dem Habsburgerreich und der Türkei durch türkische Soldaten starb.
Bekannt wurde er durch sein Buch über das von ihm erlebte Pogrom, Jawen Mezulah (Yeven Mezulah), erschienen in hebräisch in Venedig 1653, nach einer von J. Lelewel durchges. franz. Übers. ins Deutsche übersetzt von Meyer Kayserling, hrsg. von I. J. Benjamin, Hannover : Selbstverl. des Hrsg., 1863
Wer nicht floh oder nicht fliehen konnte, der hatte selbst sein Leben verwirkt.
Die Schilderung des Grauens, des Grades der Perversion und des Sadismus ist auch 360 Jahre später verstörend, weil so nah; - wo doch hier (!!) seit 1648 eigentlich Friede herrscht, und zwar westfälischer (- als historischer Beitrag zu einer europäischen Friedensordnung gleichberechtigter Staaten und als Beitrag zum friedlichen Miteinander der Konfessionen; - wikipedia)! Nur neuerdings gestört durch Eindringlinge, die 1648 und die Aufklärung nicht mitgekriegt haben. Schon das ist geeignet, den Leser in Verzweiflung zu stürzen.
Interessant ist im Übrigen der Unterschied in der Behandlung der Juden durch die Griechisch-Katholischen und die Tartaren: es ist der zwischen fundamentalistischen Killern (nothing new under the sun: ISIS) und einer Mischung aus Killern und geschäftstüchtigen Geiselnehmern.
290 Jahre später: Wer nicht floh oder nicht fliehen konnte, der hatte selbst sein Leben verwirkt.
Die Flüchtlinge aus Deutschland im Hafen von Havanna
Einer der beschämendsten Vorfälle in der Geschichte Kubas ereignete sich in der Woche von 27. Mai bis 3. Juni 1939. Das Linienschiff MS St. Louis, das zwei Wochen zuvor mit 937 europäischen Juden an Bord Hamburg verlassen hatte, lag im Hafen Havannas vor Anker. Die Tragödie bestand darin, dass man den Passagieren trotz ihrer in der kubanischen Botschaft Berlins erworbenen Visa verweigerte, an Land zu gehen. Nachdem ihnen auch die Regierungen der Vereinigten Staaten und Kanadas die Einreise verweigerten, mussten sie nach Europa zurückfahren. Diese Episode wurde von der Historikerin Margalit Bejarano, Professorin der Hebräischen Universität Jerusalems, als »das endgültige Zuschlagen der Tür vor den deutschen Juden, drei Monate vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs« bezeichnet.
... schreibt Leonardo Padura in den Anmerkungen zu seinem großartigen Roman Ketzer - Wie Ketzer entstand - (von dem ich das alles hier habe).
... dann änderte der damalige kubanische Diktator Federico Laredo Brú, aufgrund antisemitischer Ressentiments in der kubanischen Bevölkerung, aus innenpolitischen Kalkül seine Meinung bezüglich den aufzunehmenden jüdischen Flüchtlingen… verweigert dem Dampfer an einem Pier anzulegen… Die MS St. Louis kreuzte anschließend einiger Tage vor der Küste Floridas, spielte auf Zeit, versuchte mittels diplomatischen Geschick eine Lösung für die Flüchtlinge zu finden, als am 06. Juni ein Telegramm alle Hoffnungen der Passagiere zunichte machte; der Dampfer wurde von der Reederei HAPAG (heute TUI) in den Hafen Hamburg zurückbeordert.
Der neutralen Staaten auf dem Weg zurück in die Nazi-Tyrannei verweigerten Verpflegung, Frischwasser und Treibstoff, wobei der drei Güter an Bord knapp wurden; als endlich….eine erlösende Nachricht aus Paris den Dampfer erreichte….Belgien, Holland, Frankreich und England wollten sich der Flüchtlinge annehmen….und am 17. Juni 1939 legte der Dampfer im belgischen Antwerpen am Pier an; Belgien nahm 214 Flüchtlinge; Holland 181 Flüchtlinge, 224 Flüchtlinge nahm Frankreich und 287 Flüchtlinge nahm Großbritannien.
Jene Flüchtlinge, welche in England Schutz fanden, überlebten den 2.Weltkrieg, von jenen auf dem Festland endete die Hälfte kurze Zeit später wieder der deutschen NaziTyrannei; den Konzentrationslagern, wobei 254 jener MS St. Louis Flüchtlinge ebendort ermordet wurden. (Ander`s Blog)
...
HMJr: Cordell, some of my good friends in New York have called me about this terrible tragedy on this boat the St. Louis with those 900 refugees on it.
H: Yes.
HMJr: And there have been so many things back and forth as to what could or couldn't be done—I mean, as to…
H: Yeah.
HMJr: …guarantee money for them and so forth and so on. And they wondered if there is—if it's reached a stage where a Jewish organization could guarantee bonds or expenses or anything else.?
H: Yeah.
HMJr: Because if they knew it was down to that point, they'd be ready to do something.
H: Yes.
HMJr: You see?
H: Yes. Well, I talked with the Cuban Ambassador about an hour ago and talked with the President about twenty minutes ago…
HMJr: Yes.
H: …on this question.
HMJr: Yes.
H: And this morning I talked to old man, James M. Carson of New York, that big utility man who is in Savannah…
HMJr: Yes.
H: …in Havana.
HMJr: Yes.
H: He brought up the question of tourists' visas…
HMJr: Yes.
H: …so they might go out to the—islands—our islands down there. What the devil…
HMJr: Virgin Islands?
H: Yeah.
HMJr: Yeah.
H: And stay until proper arrangements could be made for them to go elsewhere.
HMJr: Yes.
H: Now, I took that up at once and found that under the law.
HMJr: Yeah.
H: …we couldn't—couldn't issue tourists' visas unless they had a definite home where they were coming from and in a situation to return to it.
HMJr: Yes.
H: So under the law we're—we're helpless in that respect.
HMJr: I see.
H: Then the Cuban Ambassador talked like the main thing was the financing. That he believed—he's telling me this not to be published now…
HMJr: Yes.
H: …that he believed it would be worked out.
HMJr: Uh-huh.
H: The problem of these people. He said they'd taken in a good many already.
HMJr: Yeah.
H: And I think that the Jewish organizations who are dealing with the money end of this have one or two representatives in Havana now keeping in touch with them on this.
HMJr: I'm not sure. There seems to be some confusion.
H: One of my men in here understood that. Now I think they—they will work it out if they can see the financial—financing will be made certain.
Der Ton von Verhandlungen über Flüchtlinge unter Staatssekretären - wie wohl heute auch... Das U.S. Department of Homeland Security resümiert:
For many of the passengers on St. Louis, unfortunately, refuge in France, Belgium, and the Netherlands provided only temporary relief from the Nazis. Within a year German armies invaded and conquered most of Western Europe. Many who had seemingly escaped the Nazis found themselves deported to concentration camps and ghettos in Eastern Europe. Most would perish in the Holocaust.
Fuck me running!! - Russian soldiers create avalanche by firing artillery
Wie lässt uns das alles zurück? Ratlos. Die Katakomben der Geschichte des 20. Jahrhunderts und einige stinkende Schweineställe des 21. Jahrhunderts ...
Zuweilen bemerkt man erst (wie ich schon häufiger feststellte), wenn man vom Tod eines Menschen erfährt, wie wichtig er einem war. Allen Toussaint ist am 9. November 2015 in Madrid gestorben.
Sein Southern Nights gehört für mich zu den schönsten Liedern der US-amerikanischen Musik überhaupt.
An kalifornischen Universitäten sollen Äußerungen wie "America is the Land of Opportunity", "I don’t believe in race" und "I believe the most qualified person should get the job" verschwinden
Früher galten US-Universitäten als beliebte Auftrittsorte für Komiker. Inzwischen meiden Jerry Seinfeld, Chris Rock, Larry the Cable Guy und viele andere Unterhalter diese Orte. Der Grund dafür ist ein Tabuklima, das zunehmend nicht mehr nur das Witzemachen einschränkt.
Das Schlagwort, mit dem dort immer neue Tabus aufgebaut werden, heißt "Mikroaggression". Der Begriff wurde vor 45 Jahren vom Harvard-Psychiater Chester Pierce erfunden und sollte pejorative aber nicht justiziable Bemerkungen gegenüber Schwarzen beschreiben. Danach weiteten ihn Anhänger der Identitätspolitik auf Bemerkungen aus, die gar nicht in der Absicht geäußert werden, jemanden zu diskriminieren. (Angebliche "Mikroaggressionen", Peter Mühlbauer, tp 20.08.2015)
+ Bitte nicht schütteln (NZZ)
+ Georg Seeßlen: Semantical Healing -Die Debatte über Mikroaggressionen auf dem Campus
Ich habe mich immer schon mal gefragt, ob man eine Litfaßsäule schälen kann, um alte Schichten freizulegen. - Eine andere interessante Frage wäre die nach dem Umfang einer Litfaßsäule nach x Jahren, wenn alle 4 Wochen überklebt wird und die Blattdicke 0,175 mm beträgt... Fragen, die sich bei den modernen digitalen Werbetafeln gar nicht mehr stellen.
Kürzlich bin ich zum ersten Mal einer geschälten Litfaßsäule begegnet. Oder umgekehrt. Faszinierend:
Hier ist zu erkennen, dass die erste Schicht nach der letzten Schälung offenbar im Jahre 1972 aufgebracht wurde und dass in Hannover freier Tanz angesagt war. Eine schnelle Recherche fördert zutage, dass es durchaus strittig ist, ob Frau Professor Gundel Eplinius tatsächlich als Doyenne des Tanzes in Hannover durchgehen kann. Oh wunderbares Internet, dass Du uns all das überlieferst und hilfst, die geschälte Litfaßsäule zu entschlüsseln. Wir können aber zunächst von einem Schälungszyklus von 43 Jahren ausgehen.
Interessanter finde ich, was aus den Zehn Geboten geworden ist, die 1972 plakatiert wurden! Hier hilft uns kein Netz, wir stehen ratlos vor den Resten dessen, was sie "christlich-jüdische Tradition" nennen.
Photos Ⓒ GBlog
Du sollst deren Götter neben
Du sollst en Gottes nicht mbras
sollst den Feier
Du sollst dein hren
Du ist nicht roten
Du sich ehe
D olis icht ste
Du sollst ein fal wider denen Nä
Du sollst nicht Haus
Du so Weib
Mir scheint, genau danach richtet sich die Christenheit seit 1972 (- mit Ausnahme von Du sollst nicht Haus!). Gut, dass es endlich freigelegt wurde. Ich verstehe jetzt manches besser. Wer in dem Bild noch einen (russischen) Bären sieht, der die Gebote frisst, hat auch ein Problem ...
Ausgehend vom üblichen Verständnis des Staatsbegriffs kommt der Sicherheitsexperte Azeem Ibrahim zu dem Schluss, dass die Staaten in Irak, Libyen und Syrien faktisch nicht länger existieren. Angesichts der historischen Umstände ihrer Entstehung sei diese Entwicklung keine große Überraschung. Der Westen sollte deshalb nicht versuchen, die bisherigen Grenzen mit aller Macht aufrecht zu erhalten.
"The people that live in these lands have no one, shared country, and have divided state-political loyalties. What they are fighting for, in all cases, is to prevent a rival people, a rival tribe, a rival religious group, to assert dominion over them through the political and military apparatuses of their respective states. And for as long as they do this they will continue to be in a perpetual civil war, whether this civil war is a hot war, or, as it has tended to be for most of their history since these countries were artificially invented at the end of the colonial era, a cold war. The artificial straight lines in the sand we drew when we 'granted independence' to these states serve only to perpetuate these civil wars. We cannot fight to enforce these borders. They must be allowed to change, and new countries made up of people who share some kind of spirit of community with one another must be allowed to emerge....
We associate stateless territories with wilderness and backwardness. And this is a very strong instinct going back to the empires of Antiquity. The lands north of the Rhine, beyond the Roman Empire were the stateless lands of the Barbarians. Just like the lands north of the Danube were the lands of the barbarians for the Greeks. Or the lands north of the Oxus river or the Caucasus Mountains for the Persians.
The artificial straight lines in the sand we drew when we “granted independence” to these states serve only to perpetuate these civil wars"
Das scheint mir - für die politische Bildung, falls es die noch gibt - ein tragfähigerer Ansatz zu sein als Münklers Neue Kriege und die failing states. Lesen!
Ich habe keine Lust, mich mit dem Phrasenauswurf und der Wortkotze - syntaktisch hemmungslos und mit schwach verankerten Sinngeländern - des Vorsitzenden des Philologenverbands Sachsen-Anhalt auseinander zu setzen [auf den ich auch nicht verlinken werde]. Dazu wird schon mehr als genug veröffentlicht: Das wird man ja wohl noch verschweigen dürfen. (Ein Kommentar von Janko Tietz - SPON 09.11.2015)
Ich möchte dennoch auf drei Aspekte hinweisen, die in den Veröffentlichungen zu kurz kommen:
2. Wo wir gerade bei der Stellvertreterin sind: Die "bedauerte" [inzwischen] den Beitrag. "Der bei einigen entstandene Eindruck des Artikels, es könne sich um einen Aufruf zu Fremdenhass oder Hetze gegen Flüchtlinge handeln, weise ich entschieden zurück und ich möchte mich ausdrücklich von fremdenfeindlichen Äußerungen distanzieren", erklärte sie. "Sollte dieser Eindruck dennoch entstanden sein, so bitte ich um Entschuldigung." (SPON 09.11.2015)
Es fällt wieder auf, dass je mehr Phrasenauswurf und Wortkotze - syntaktisch hemmungslos und mit schwach verankerten Sinngeländern -, desto geringer die Kenntnisse der Grammatik! Was bitte ist Bedeutung von dieses: Der bei einigen entstandene Eindruck des Artikels ... weise ich entschieden zurück ??
Verkürzt, weil - s. o. - keine Lust: Einen Eindruck (akk.) kann man nicht zurückweisen, der ist nunmal in der Welt (Wortspiel!) Sollte dieser Eindruck dennoch entstanden sein, so bitte ich um Entschuldigung. Wofür? Dass er bei einigen entstanden ist? Billig.
Auch als verantwortungsbewusste Pädagogen stellen wir uns die Frage: Wie können wir unsere jungen Mädchen im Alter ab 12 Jahren so aufklären, dass sie sich nicht auf ein oberflächliches sexuelles Abenteuer mit sicher oft attraktiven muslimischen Männern einlassen?
Die Verfasserin dazu sehr treffend:
Ich habe definitiv keine Angst vor Muslimen. Wovor ich jedoch Angst habe, sind verdeckt mit dem rechten Rand flirtende Lehrer wie Sie, die zudem irgendeinen sehr seltsamen und ungesunden Spleen für körperliche Vorgänge haben, während sie mein Kind unterrichten sollen. Und wenn ich etwas wirklich nicht möchte, dann ist das die Situation, dass Sie meiner Tochter erklären, mit wem sie Sex haben soll, mit wem nicht und wieso!
Auf den Punkt! - Welches Bild von seinen Schülerinnen im Alter ab 12 Jahren hat dieser Mann, dass er meint sie aufklären zu können/zu müssen (und welch widerliche Oswald-Kolle-mäßige Trivialisierung des Begriffs im Übrigen - )?
Die kleine geile Sachsen-Anhaltinerin, der sicher oft attraktive muslimische Mann (Es ist nur ganz natürlich, dass diese jungen, oft auch ungebildeten Männer auch ein Bedürfnis nach Sexualität haben.), der - so wird ja unterstellt, aufgrund irgendwelcher körperlicher Merkmale - dem möglicherweise ja auch ungebildeten männlichen Sachsen-Anhaltiner überlegen sein könnte ... Die Angst vor dem wilden Mann ... Widerlich. Schmuddelig.
... Migranten und Flüchtlinge, die aus dem arabischen Raum kommen, sind für Organisationen wie Pegida deswegen eine Bedrohung, weil sie angeblich unveränderliche, uns fremd bis feindlich gegenüberstehende Merkmale ihrer Herkunftsregion mitbringen wie die muslimische Religion, die als an sich schon uns fremd und gefährlich gilt, sowie ein angeblich nicht zum "deutschen Volkscharakter" passendes Wesen, das willkürlich bebildert wird: Mal ist es die Hautfarbe, dann sind es die Familienstrukturen, die fremde Sprache sowieso und so weiter...
Dass die Herkunft nichts über die einzelnen Menschen aussagt, gerade weil politisch-kulturelle Ansichten, soziale Werte und religiöse Positionen sich verändern und auch zurückgewiesen werden können, wird im rassistischen Gesamtbild vom "Araber" geleugnet. Ob es sich bei Zuwanderern um Religionslose, liberale Moslems oder islamistische Fanatiker handelt, ist aus deren schierer Herkunft aus einem arabischen Land doch überhaupt nicht zu erschließen; schon gleich gar nicht, wie sie sich hier unter den neuen Lebensumständen entwickeln, welche Ansichten sie übernehmen, welche nicht; ob ihnen die Mitgliedschaft zum Beispiel in einer Partei oder Gewerkschaft in ein paar Jahren wichtiger sein wird als ihre Religion und so weiter und so weiter....
In seinem aktuellen Buch "Religion, Volk, Identität" analysiert der Soziologe Rainer Schreiber den Israel-Palästina-Konflikt und entwickelt daraus eine Kritik "identitären Denkens", das über einen fiktiven eigenen Nationalcharakter zu Abgrenzung, Feindbildern und Sündenbock-Konstruktionen neigt (via Reinhard Jellen, tp 09.11.2015)
Wer zB ist das? Nationalität? Religion? Politische und sexuelle Präferenzen? - Ein sicherlich attraktiver (muslimischer?) Mann, mit dem sich unsere jungen Mädchen im Alter ab 12 Jahren auf ein nicht oberflächliches sexuelles Abenteuer einlassen könnten?
Und wer zB ist das? Nationalität? Religion? Politische und sexuelle Präferenzen? - Ein sicherlich attraktiver (muslimischer?) Mann, mit dem sich ebenfalls unsere jungen Mädchen im Alter ab 12 Jahren auf ein nicht oberflächliches sexuelles Abenteuer einlassen könnten?
Ein faszinierendes Gespräch mit Meryl Streep über Brechts Mutter Courage:
Brecht spricht in seiner "Mutter Courage" vom Krieg. Das Stück beginnt im Krieg und endet im Krieg. Nur einmal war Frieden, aber nur scheinbar. In Wirklichkeit mußte der Krieg sich nur verschnaufen. Er brauchte nicht lange dazu. Die Menschen können wieder in den alten Trott fallen. Mutter Courage kann wieder ihren Wagen quer durch Mitteleuropa ziehen und Branntwein, Salz, Spezereien, Schnallen verkaufen.
Die Courage ist eine "Hyäne des Schlachtfeldes". So nennt sie der Feldprediger. Sie verdient durch den Krieg, ein elendes Brot. Sie will den Krieg nicht, kann ihn aber nicht verdammen, ihre "Wut" ist nicht lang genug. Sie verfällt ihm immer wieder. Und was nachher kommt, weiß sie auch nicht. Helene Weigel war die Courage: sparsam und bedrängend echt, mit Witz, Treffsicherheit, Härte und Mütterlichkeit. DER SPIEGEL 3/1949
In den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts verfasste der Nobelpreisträger Pablo Neruda, während er auf der Flucht war oder im Gefängnis saß, den umfangreichen Gedichtszyklus Canto General.
Yo no voy a morirme. Salgo ahora
en este día lleno de volcanes
hacia la multitud, hacia la vida.
Aquí dejo arregladas estas cosas
hoy que los pistoleros se pasean
con la “cultura occidental" en brazos,
con las manos que matan en España
y las horcas que oscilan en Atenas
y la deshonra que gobierna a Chile
y paro de contar.
Aquí me quedo
con palabras y pueblos y caminos
que me esperan de nuevo, y que golpean
con manos consteladas en mi puerta.
Ich werde leben
Ich werde nicht sterben. In diesen Tagen
voller Vulkane gehe ich fort,
neuen Möglichkeiten entgegen, dem Leben zu.
Ich lasse alles geordnet zurück,
heute, da Banditen sich herumtreiben
mit der "westlichen Kultur" im Arm,
mit Händen, die in Spanien morden,
und den Galgen, die schwanken in Athen,
und der Schande, die Chile regiert,
und ich schweige.
Ich bin bereit,
mich auf die neuen Worte, Menschen und Wege
einzulassen, die mich erwarten,
die mit Bangen an meine Tür klopfen.
Die atemraubende Vertonung durch den griechischen Komponisten Mikis Theodorakis (1973/ 1974) beinhaltet 12 Lieder, dazu kommt das Requiem, das Theodorakis seinem Freund Pablo Neruda widmete, der am 23. September 1973, wenige Tage nach dem Militärputsch in Chile und unmittelbar vor der geplanten Uraufführung gestorben war.
Die Militärdiktatur in Chile war keine Einzelveranstaltung eines sadistischen Generals, dem als nun senilem Greis das Patent des Kriminellen verliehen wird. Es war dies in Wahrheit das Pilotprojekt für die folgende Einführung neoliberalen Wirtschaftens auf dem Globus. Mit viel Applaus von vielen Seiten: Dem Rackett der »Chicago Boys« um Milton Friedman, von Lady Thatcher und der CDU und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Es war dies aber auch noch etwas anderes – unvergessen: die mörderische Intervention gegen ein sozialistisches Experiment auf dem südamerikanischen Subkontinent. Vielen, die heute Pinochet verurteilen, war er damals grade recht. Erst dieser Blick auf die Vergangenheit erlaubt das historische Urteil.
Erst dieser Blick auf die Vergangenheit erlaubt das historische Urteil.
Es gibt Deutsche, die protestieren vor dem Flüchtlingsheim, wünschen die Ausweisung der Geflohenen und drohen unter Berufung auf die Parole »Wir sind das Volk«, für ihre Nation selbst Hand anzulegen. Und es gibt Deutsche, die empfangen Flüchtlinge am Bahnhof mit Applaus und Sachspenden und sind dann stolz auf Deutschland, weil Deutschland so barmherzig hilft. In den aktuellen politischen Wirrungen wird auf seltsame Weise besonders deutlich, wie unhinterfragt der Bezug auf die Nation in den meisten politischen Lagern ist. Grund genug, einige Vorträge zur Einführung in die Kritik des Nationalismus zusammenzustellen.
Einführendes zur Kritik des Nationalismus - Audioarchiv kritischer Theorie & Praxis
Vintage photos show what Syria's capital city looked like 50 years ago
Syria has been the site of one of the worst conflicts on Earth for the past four and a half years. The most recognizable images of the country today depict bombed-out buildings, piles of rubble, and displaced citizens.
A collection of images taken fifty years ago by Charles W. Cushman, an avid traveler and amateur photographer, are a stark contrast.
Though Syria saw a number of coups d'état in the 1960s and in the decades before and after, Cushman's photos of downtown Damascus in 1965 paint a more mundane picture, showing families gathering, men riding donkeys, and shoppers in bustling bazaars...
(Business Insider UK, Oct. 24, 2015)
The immigrants
They wanna sing all night long
It could be anywhere
Most likely could be any frontier
Any hemisphere
No-man's-land
and there ain't no asylum here
King Solomon he never lived 'round here
Out in the streets today - so hatten die sich das nicht vorgestellt -: The NOV alleges that VW developed and installed a defeat device in certain VW, Audi and Porsche light duty diesel vehicles equipped with 3.0 liter engines for model years (MY) 2014 through 2016 that increases emissions of nitrogen oxide (NOx) up to nine times EPA’s standard.
Nun da es so aussieht, als habe es auch die dicken Dinger aus dem VW-Konzern erwischt, die Lieblingskinder des Patriarchen, die mit 3-Liter-TDI-Dieselmotoren getriebenen VW Touareg (2014), Porsche Cayenne (2015) sowie die Audi-Modelle A6 Quattro, A7 Quattro, A8, A8L, and Q5 (2016), lohnt es den Blick noch einmal zurückzuwenden. Es spricht ja einiges für die Annahme, dass der fossil getriebene Fordismus schon länger am Ende ist, aber bis heute künstlich beatmet wird:
Auf der Suche nach Weichenstellungen = Augenblicken in der Geschichte, in denen Entwicklungsperspektiven wahrnehmbar sein können und wahrgenommen oder eben nicht wahrgenommen werden. Und was geschieht, wenn sie nicht wahrgenommen werden ...
Way back in 1992
DER SPIEGEL 9/1992:
Wie eine Hinrichtung - Kompromiß im Machtkampf um die VW-Spitze: Die beiden Kontrahenten sollen den Konzern gemeinsam führen
Unterschiedlicher können Menschen kaum sein. Der eine schwärmt von einem Auto mit 20 Zylindern, drei Turboladern und mehr als 1000 PS: "Das hat noch keiner gemacht."
Der andere findet es schrecklich, daß neue Autos "immer schneller und schwerer" werden, und könnte gar "mit einem Tempolimit leben".
Demnächst werden die beiden gegensätzlichen Typen eng zusammenarbeiten müssen. Audi-Chef Ferdinand Piech, 54, der PS-Begeisterte, und VW-Vorstand Daniel Goeudevert, 50, der Umwelt-Besorgte, sollen die Führung des VW-Konzerns übernehmen.
Aufsichtsratschef Klaus Liesen will noch vor der nächsten Hauptversammlung am 2. Juli das Gerangel um die Nachfolge des Vorstandsvorsitzenden Carl Hahn, 65, beenden. Lange Zeit galt der Franzose Goeudevert als klarer Favorit. Zuletzt aber setzte sich Audi-Manager Piech durch, der kaum ein Mittel scheute, um an den begehrten Posten zu kommen...
DER SPIEGEL am 22.04.2015: Unterstützung vom Altkanzler: Gerhard Schröder schaltet sich in den Machtkampf bei VW ein - und spricht sich für den Verbleib von Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch aus...
Ich habe bereits 1993 bei Ford versucht, ein Modell mit Hybrid-Antrieb auf den Markt zu bringen. Ohne Chance. Manchmal bestraft das Leben auch denjenigen, der zu früh kommt.
Warum sind derartige Kurswechsel so schwer durchsetzbar? Wichtig ist der erste Schritt zur Veränderung. Der wird in der Regel durch drei Ereignisse ausgelöst. Es muss eine Katastrophe stattfinden. In den USA nahm sich die Bush-Administration des Umweltschutzes erst an, als New Orleans überschwemmt worden war. Oder der Staat greift ein, macht zum Beispiel technische Neuerungen wie den Katalysator zur Pflicht. Und drittens, die Konkurrenz treibt den Prozess voran, wie im Beispiel Toyota.
Welche Konsequenzen und Schlüsse sind aus der aktuellen Katastrophe auf den Finanz- und Wirtschaftsmärkten zu ziehen? Ich hoffe, auch wenn es zynisch klingt, dass die Krise länger dauert... (Berliner Zeitung, 04.04.2009)
Ex-Automanager Daniel Goeudevert über aktuelle Herausforderungen der Branche, warum er viel von Elektromobilität, aber wenig von Tesla hält, warum er autonomes Fahren als Fehlentwicklung geißelt und in Lobbyismus eine gefährliche Fortschrittsbremse sieht.
(Das erste Mal, dass ich verlinke auf auto motor und sport, - vom 8. Januar 2014)
Demnach seien die Abgaswerte des beliebten Kult-Autos zwar desaströs hoch gewesen, aber stets korrekt und transparent ausgewiesen worden. Bei allen nachfolgenden VW-Modellen geht der Autobauer dagegen inzwischen von Manipulationen aus...
VW-intern soll es daher nun ernsthafte Bestrebungen geben, den Käfer kurzfristig neu aufzulegen und einige Jahre lang als einziges VW-Modell anzubieten, bis sich das Image der Marke erholt hat.
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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