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Aesthetik

Kürzlich im Berner Oberland

Wetterluecke
Kondensspiegel1

Jungfrauwolken
Schöne Sonnenwindkanten unterhalb der Wetterlücke und ein so noch nicht gesehener Schatten. Ein Kondensstreifen kann ja nicht schön sein (Die Aufwärmung der Erdatmosphäre durch Kondensstreifen-Zirren ist mit 31 m W/m2 etwas größer als der Effekt durch das ausgestoßene CO₂), aber der Schatten, den er auf den hohen Wolken wirft, ist schon faszinierend, - wie die in der Sonne sich auflösenden Wolken, den Blick auf die Jungfrau eröffnend.

Gazing down at the Jungfrau,
From our secret chalet for two
Let us drink, Liebchen mein
In the moonlight benign,
Of the joy of our dream come true.
Wunderbar, wunderbar!
What a perfect night for love,
Here am I, here you are,
Why it's truly wunderbar!
Wunderbar, wunderbar!

Zarah Leander

Pablo Neruda & Prinz Pi

Pablo_NerudaYour Laughter - Dein Lachen
- Pablo Neruda

Take bread away from me, if you wish,
take air away, but
do not take from me your laughter.

Do not take away the rose,
the lance flower that you pluck,
the water that suddenly
bursts forth in joy,
the sudden wave
of silver born in you.

My struggle is harsh and I come back
with eyes tired
at times from having seen
the unchanging earth,
but when your laughter enters
it rises to the sky seeking me
and it opens for me all
the doors of life.

My love, in the darkest
hour your laughter
opens, and if suddenly
you see my blood staining
the stones of the street,
laugh, because your laughter
will be for my hands
like a fresh sword.

Next to the sea in the autumn,
your laughter must raise
its foamy cascade,
and in the spring, love,
I want your laughter like
the flower I was waiting for,
the blue flower, the rose
of my echoing country.

Laugh at the night,
at the day, at the moon,
laugh at the twisted
streets of the island,
laugh at this clumsy
boy who loves you,
but when I open
my eyes and close them,
when my steps go,
when my steps return,
deny me bread, air,
light, spring,
but never your laughter
for I would die.


Schön und irgendwie beruhigend, dass Friedrich Kautz ja eigentlich auch auf der Suche nach genau diesem Lachen ist; - freilich mit anderen Worten:



Und schön auch Ähnlickkeit & Kontrast beim Blick aufs Leben von Friedrich Kautz und Achim Reichel, - der eine 1979, der andere 1944 geboren. Siehe unten.

Archäologie CCLXXVIV : Körperinszenierungen II


Gérard Rancinan, born in 1953 in Bordeaux, is one of the most famous (and expensive) French photographers. He plays with symbols in a more American than French tradition creating iconic portraits of our vulgar civilisation. His visual imagery is a little bit too much "fashion-world" for me and his semantics sometimes trivial, but I can't deny there a strength often lacking in photography. Some of his images leave a deep wound in our cultural representation and feed our lucidity about this mercantile world. His site here.



Vgl. Körperinszenierungen I - und unbedingt ansehen und lesen:
AISTHESIS: „Die Schöne und das Biest“ in Leipzig: Körperlust und Sexualisierung – von der Weiblichkeit als Blick-Ideal

Ein Kommentar zur Lage: "The Apparently Lunatic Hierarchy"! - Nebst einer Einladung zu einem Experiment

Man kann das folgende Musikstück hören als Soundtrack zur Reise nach Masar-i-Scharif (s. o.) oder zu zB dieser Nachricht:
    Es ist eine Absage an das Credo "was technisch möglich ist, wird auch gemacht": Auf 308 Seiten legen fünf Experten dar, dass die digitale Überwachung durch die amerikanischen Geheimdienste eingegrenzt werden muss - auch im Bereich der Auslandsspionage. US-Präsident Obama, Auftraggeber des Papiers, stürzt das in ein Dilemma. (Süddeutsche)
Hören Sie in diesem Sinne mal rein; - möglichst laut und ohne Hintergedanken an Kafka:



Nun ist das Stück aber anders aufgeladen: There is a hidden secret behind this unfinished story of Franz Kafka. THE CASTLE is never meant to be a building as we would expect it. Kafka goes further, much further. The story of THE CASTLE follows a deeper study of mankind and society and is maybe one of the most challenging projects Tangerine Dream came up with.

Ich habe mich nie für Tangerine Dream interessiert und finde das Desinteresse durch die Castle-CD bestätigt: überwiegend seichtes TD-Geschwurbel mit Anleihen bei den Fußgängerzonen-Indio-Darstellern, - ein Werk, das Kafka sicherlich in schwere Ratlosigkeit, wenn nicht sogar in noch schwerere Verzweiflung gestürzt hätte ... Mit Ausnahme des oben angespielten Tracks vielleicht:
Man kann nämlich an diesem Hörbeispiel mehr herausbekommen:
Wenn man Apparently Lunatic Hierarchy als Kafka-Soundtrack verwendet, ergibt sich- meine These - ein ganz anderes Hörerlebnis als eben!

Führen Sie dazu folgendes Experiment durch:
    1. Betrachten Sie zunächst den folgenden Ausschnitt aus Rudolf Noeltes Adaption des Romanfragments von 1967/68 mit Maximilian Schell in der Schlüsselrolle des K (sowie Helmut Qualtinger und dem ebenso großartigen Hanns Ernst Jäger) - wenigstens bis 04'36.


    2. Starten Sie sodann beide Clips gleichzeitig und sehen Sie sich den Film-Ausschnitt noch einmal an, nun mit dem TD-Background. Verändern Sie ggfs. die Lautstärke des Backgrounds.

    3. Werten Sie Ihre Seh-/Hörerfahrung aus: Wie hat die Hinzufügung der Musik Ihre Wahrnehmung des Films verändert?
In welcher Version sind Sie der deeper study of mankind and society näher gekommen?
Wären Sie Schüler/in und Unterricht unterworfen, hätten Sie zur Durchführung des Experiments ein Arbeitsblatt zum Bearbeiten erhalten, um Ihre Problemlösungskompetenz zu fördern.
Hätte Ihnen ein Arbeitsblatt geholfen?

Siehe gleich unten:

Archäologie CCLXXVII: Körperinszenierungen


via The Savage Saints

Interessant, wie sich Don Cravens' Aufnahme (Cravens begleitete Presley im Auftrag Col. Parkers nach Deutschland), die ja auch durch einen bestimmten Blick auf den Körper diesen inszeniert, von Annie Leibovitz' eindeutig zweideutiger Inszenierung von Jerry Hall and Gabriel Jagger unterscheidet.

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Auf den ersten Blick wirken beide Pop-Stars gleichermaßen cool und abweisend abgebildet, so dass man bei Leibovitz' Photo schon geneigt ist, Mitleid für den kleinen Gabriel zu empfinden. Aber lässt nicht Cravens' Blick auf Elvis dem Betrachter die Freiheit, im Blick und in der Haltung des zum GI gewordenen Elvis-the-pelvis selbst etwas Gebrochenes wahrzunehmen, während Leibowitz dem Betrachter die inszenierte Brechung von Model/Vamp und stillender Mutter aufzwingt?! (- Wobei im Detail genauer hinzusehen wäre, wie - weitere Brechungen - z. B. der Eindruck entsteht, dass die - schützende - rechte Hand im Vergleich zur affektierten linken sehr viel älter zu sein scheint.)

Vgl auch: Scham heute III - WEIBLICHER KöRPER

Jahresrückblicke - file under: Schmuddelig / Pornographie / Karstadt

Im Karneval mag man ja über manches hinwegsehen, aber ich find's zumindest schmuddelig:
... dieser weiße Puschel dahinten an seinem nicht gefärbten Haar ... Oder wär da noch mehr zu sehen?
Schroeder-Gardemaedchen
In meiner Lieblings-HAZ wird das Photo schamloserweise auch noch veröffentlicht:
„Festgehalten“ – der HAZ-Fotowettbewerb „Festgehalten: Das Jahr 2013 in Hannover“
Ich kann nicht verstehen, dass Menschen (besser: Leute) solche Fotos überhaupt einschicken, geschweige denn dass sie veröffentlicht werden:
Wie fühlt sich das Gardemädchen, wenn der Alte mit dem schwitzig-fettigen Nackenhaar und dem Hängekinn sie anfasst? Sie weiß ja, um wen es sich handelt, und die auf 16 geschminkte 14jährige weiß sich zu benehmen vor den Herren so einer Prunksitzung ... Es sieht nicht aus, als würde sie dem drohenden Wangenkuss mit Freude entgegensehen, eher als wolle sie ihn professionell hinnehmen und dabei aussehen, als sei es geil, mit dem Alten abgelichtet zu werden ... Das Photographieren eines solcherart produzierten verzagt und dennoch mediengeil-unterwürfigen Blicks würde ich schmudellig, eigentlich sogar pornograpisch nennen, die Veröffentlichung schlicht widerlich!

Was mich wundert: Das war einige Tage nach der Landtagswahl in Niedersachsen, bei der Doris im Wahlkreis des Vereins kandidierte! Es bestand also eigentlich keine Notwendigkeit mehr, den Schmuddelkram mitzumachen.

Im Übrigen: Offenbar ist schon wieder die Zeit der schamlosen Jahresrückblicke angebrochen!
Bei mir auch:


Paradise Castle ... und Party für die Lumpenbourgeoisie vom 03.08.2010.
    Party in der Karstadt-Filiale am Kurfürstendamm - September 2010
    ... Senioren tragen Tabletts zu den festgeschraubten Tischen, einige blicken irritiert hinüber in den Mitarbeiterbereich, der nur durch eine Kordel vom öffentlichen Restaurant abgegrenzt ist. Alle wichtigen Protagonisten stellen sich vor eine Stellwand, um die Mitarbeiter öffentlich zu informieren und ihren Dank auszusprechen. Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) zum Beispiel dankte dem Deutsche-Bank-Vorstand Jürgen Fitschen, der eine große Hilfe gewesen sei...
    Bergruen-Schroeder... als Berggruen plötzlich in dem Restaurant links in einen abgesperrten, aber gut einsehbaren Bereich abbiegt und sich an einen Tisch mit sieben älteren Herren setzt. Mit dabei: Gerhard Schröder. Was hat der mit Karstadt zu tun?
    Der Altkanzler genießt die Überraschung sichtlich, winkt Reportern und Besuchern zu. Die Männer essen eine Kleinigkeit, nur Berggruen bekommt keinen Bissen runter. Es stellt sich heraus: Schröder und die anderen Männer am Tisch, darunter Spaniens ehemaliger Ministerpräsident Felipe González und Fernando Henrique Cardoso, bis 2002 Staatspräsident Brasiliens, sind Mitglied in einem Think Tank, dem Nicolas Berggruen Institute. Sie treffen sich regelmäßig...
    Der Tagesspiegel vom 03.09.10

    Doris Schröder-Köpf (47) ist zur Aufsichtsrätin der Karstadt-Warenhauskette bestellt worden.
    SchroederKoepfDie Journalistin und Frau von Altbundeskanzler Gerhard Schröder habe einen freiwerdenden Aufsichtsratsposten übernommen, teilte das Unternehmen am Montag nach einer Sitzung des Gremiums mit. Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen dankte ihr für die Bereitschaft, sich für die Zukunft des Unternehmens zu engagieren. Der Tagesspiegel vom 17.01.2011
    Wäre die heute 47-jährige Schröder-Köpf bei einem anderen Unternehmen in den Aufsichtsrat gegangen, noch dazu als Vertreterin der Arbeitgeberseite, hätte es in der SPD und nicht nur dort spitze Empörungsschreie gegeben. Aber Berggruen gilt als guter Kapitalist, dieses Problem ist mithin gelöst. Bleibt also noch die Frage, ob sie als Frau, die ihre Prominenz vor allem der Heirat mit einem späteren Bundeskanzler verdankt und die in der Öffentlichkeit in den vergangenen Jahren vor allem als Ehefrau und Mutter dreier Kinder wahrgenommen wurde, ohne klassische Karriere in einem Aufsichtsrat tatsächlich ernst genommen wird.
    Stimmt, Schröder-Köpf hat keine kaufmännische Ausbildung. Aber daheim in Hannover managt sie seit Jahren ein nicht so ganz kleines Familienunternehmen, in dessen Mittelpunkt der Staatsmann, Weltreisende, Wirtschaftsvertreter und Rechtsanwalt Gerhard Schröder steht.
    Süddeutsche Zeitung vom 18.01.2011


Karstadt heute: Das Karstadt-Komplott: Wie eine Gruppe um den österreichischen Investor Benko die Kaufhauskette ausschlachtet

"I love that woman. I love her more than sharks love blood." (House of Cards) - Das ist Brecht, stupid!



Willi Winkler bringt heute in der Süddeutschen Zeitung: Es ist Brecht, Dummkopf den toten Hund Brecht in gewisser Weise doch noch einmal zu seinem Recht :
    Der arme Lohnschreiber B.B. hatte in Hollywood allen Grund zur Klage. "Jeden Morgen, mein Brot zu verdienen/Fahre ich zum Markt, wo Lügen gekauft werden./Hoffnungsvoll/Reihe ich mich ein unter die Verkäufer" ...
    Der in Hollywood glanzlos scheiternde Brecht erlebt Jahrzehnte später einen unerwarteten Triumph, wenn Kevin Spacey in der vielbefabelten Netflix-Serie House of Cards in bester Brecht'scher Manier den Moritätenerzähler gibt. Wenn Spacey sich im Film ohne Warnung direkt ans Publikum wendet, folgt er werkgetreu den Regeln des epischen Zeigestock-Theaters....
"Zeigestock" hätte ich weggelassen (wie einige andere unnötige Hiebe auf den eh schon erschlagenen Brecht), aber es lohnt, Winklers Spur zu verfolgen:
    House of Cards, eine US-amerikanische Webserie, die seit Februar 2013 in den USA von Netflix per Streaming ausgestrahlt wird, spielt in Washington, D.C. Im Zentrum steht Francis „Frank“ Underwood (Kevin Spacey), ein intelligenter, erfahrener und machtbewusster demokratischer Kongressabgeordneter. Als Majority Whip der Demokraten übt er eine wichtige Funktion im Politbetrieb der Hauptstadt aus, da es seine Aufgabe ist, die Abgeordneten auf Partei- bzw. Regierungslinie zu bringen. Als ihm der begehrte und bereits versprochene Posten des Außenministers vom neuen Präsidenten und Parteifreund Garrett Walker jedoch vorenthalten wird, setzt der ehrgeizige Underwood alle Hebel in Bewegung, um sich dafür zu rächen. Durch Intrigen und skrupelloses Vorgehen will er sich seinen weiteren Weg an die Spitze bahnen, unterstützt von seiner ebenfalls berechnenden Ehefrau Claire. Frank nutzt nun sein intimes Wissen des Politikbetriebs in Washington und instrumentalisiert unter anderem eine ehrgeizige Reporterin für seine Ziele. Stück für Stück setzt er seine politische Vergeltung in die Tat um.
    In der Darstellung durchbricht Spacey wiederholt die vierte Wand und richtet seine oft sarkastischen Bemerkungen direkt an den Zuschauer.
House-of-Cards-Kevin-Spacey

Kevin Spacey als Francis „Frank“ Underwood
ist großartig, fast noch besser ist Robin Wright Penn als Claire, seine Frau, unglaublich tough, - die Kälte, mit der sie als Leiterin der Wohltätigkeitsorganisation Clean Water Initiative und auch als Frau agiert, ist fast körperlich spürbar.
    "Ich liebe sie mehr, als Haie Blut lieben."
Auch die anderen Figuren sind brilliant gezeichnet. Was im Übrigen überzeugt: Die Dialoge in der US-englischen Originalfassung, die Sie hier (z. T und mit deutschen Untertiteln) sehen können sind - siehe Winkler - eher auf der Höhe eines Shakespeare-Schiller-Brecht'schen Dramas als auf dem Niveau, das man in einer TV-Serie erwartet. Ein Genuss, das zu hören (jedenfalls im Original!). Man kann das als klassisches Drama über die Ausübung von Macht ansehen und wird nicht enttäuscht; man kann es auch als Inszenierung der Psychopathologie des neuesten neoliberal deformierten Menschentypus ansehen, was vermutlich noch mehr Einsichten ermöglicht.
Näheres (z.B. Sendetermine) auch bei Serienjunkies.de!

Unbedingt ansehen; - ich kann verstehen, dass es bei dieser Serie zu Binge Watching kommen könnte, wenn das denn hier möglich wäre ...

Die Sonne bringt es an den Tag

Lajen_Mond

Heinrich Heine: Donna Clara
    In dem abendlichen Garten
    Wandelt des Alkaden Tochter;
    Pauken- und Trommetenjubel
    Klingt herunter von dem Schlosse.

    »Lästig werden mir die Tänze
    Und die süßen Schmeichelworte,
    Und die Ritter, die so zierlich
    Mich vergleichen mit der Sonne.

    Überlästig wird mir alles,
    Seit ich sah, beim Strahl des Mondes,
    Jenen Ritter, dessen Laute
    Nächtens mich ans Fenster lockte.

    Wie er stand so schlank und mutig,
    Und die Augen leuchtend schossen
    Aus dem edelblassen Antlitz,
    Glich er wahrlich Sankt Georgen.«

    Also dachte Donna Clara,
    Und sie schaute auf den Boden;
    Wie sie aufblickt, steht der schöne,
    Unbekannte Ritter vor ihr.

    Händedrückend, liebeflüsternd
    Wandeln sie umher im Mondschein,
    Und der Zephir schmeichelt freundlich,
    Märchenartig grüßen Rosen.

    Märchenartig grüßen Rosen,
    Und sie glühn wie Liebesboten. -
    Aber sage mir, Geliebte,
    Warum du so plötzlich rot wirst?

    »Mücken stachen mich, Geliebter,
    Und die Mücken sind, im Sommer,
    Mir so tief verhaßt, als wärens
    Langenasge Judenrotten.«

    Laß die Mücken und die Juden,
    Spricht der Ritter, freundlich kosend.
    Von den Mandelbäumen fallen
    Tausend weiße Blütenflocken.

    Tausend weiße Blütenflocken
    Haben ihren Duft ergossen. -
    Aber sage mir Geliebte,
    Ist dein Herz mir ganz gewogen?

    »Ja, ich liebe dich, Geliebter,
    Bei dem Heiland seis geschworen,
    Den die gottverfluchten Juden
    Boshaft tückisch einst ermordet.«

    Laß den Heiland und die Juden,
    Spricht der Ritter, freundlich kosend.
    In der Ferne schwanken traumhaft
    Weiße Liljen, lichtumflossen.

    Weiße Liljen, lichtumflossen,
    Blicken nach den Sternen droben. -
    Aber sage mir Geliebte,
    Hast du auch nicht falsch geschworen?

    »Falsch ist nicht in mir, Geliebter,
    Wie in meiner Brust kein Tropfen
    Blut ist von dem Blut der Mohren
    Und des schmutzgen Judenvolkes.«

    Laß die Mohren und die Juden,
    Spricht der Ritter, freundlich kosend;
    Und nach einer Myrtenlaube
    Führt er die Alkadentochter.

    Mit den weichen Liebesnetzen
    Hat er heimlich sie umflochten;
    Kurze Worte, lange Küsse,
    Und die Herzen überflossen.

    Wie ein schmelzend süßes Brautlied
    Singt die Nachtigall, die holde;
    Wie zum Fackeltanze hüpfen
    Feuerwürmchen auf dem Boden.

    In der Laube wird es stiller,
    Und man hört nur, wie verstohlen,
    Das Geflüster kluger Myrten
    Und der Blumen Atemholen.

    Aber Pauken und Trommeten
    Schallen plötzlich aus dem Schlosse,
    Und erwachend hat sich Clara
    Aus des Ritters Arm gezogen.

    »Horch, da ruft es mich, Geliebter;
    Doch, bevor wir scheiden, sollst du
    Nennen deinen lieben Namen,
    Den du mir so lang verborgen.«

    Und der Ritter, heiter lächelnd,
    Küßt die Finger seiner Donna,
    Küßt die Lippen und die Stirne,
    Und er spricht zuletzt die Worte:

    Ich, Sennora, Eur Geliebter,
    Bin der Sohn des vielbelobten,
    Großen, schriftgelehrten Rabbi
    Israel von Saragossa.
Lajen

So ist das, die Sonne bringt die Wahrheit an den Tag. Die Pfarrkirche zum hl. Stephanus und Laurentius in Lajen, von manchen wegen ihrer für eine Dorfkirche großen Ausmaße der "Dom auf dem Berg" genannt, von Dreikirchen aus gesehen, kurz nach Sonnenaufgang, kürzlich dort aufgenommen - wie den Mond kurz nach seinem Erscheinen vom gleichen Ort mit gleicher Blickrichtung - ...
Schön ist, dass ich das Licht festhalten konnte, das durch die Kirche dringt. Das Licht macht sie zu einem einfach nur schönen Bau am Eingang von Gröden in Südtirol und entzaubert, obwohl das ja eigentlich nicht mehr nötig ist , die Kirche als Kirche. Dann möge das Photo eben einfach nur Enlightenment/Aufklärung bestätigen ...

Im Übrigen: Die Legende erzählt: Als Erzdiakon von Rom war Laurentius in Vertretung des Papstes für die Verwaltung des örtlichen Kirchenvermögens und seine Verwendung zu sozialen Zwecken zuständig. Nachdem der römische Kaiser Valerian Papst Sixtus hatte enthaupten lassen, wurde Laurentius aufgefordert, alles Eigentum der Kirche innerhalb von drei Tagen herauszugeben. Daraufhin verteilte Laurentius das Vermögen an die Mitglieder der Gemeinde, versammelte alle Armen und Kranken und präsentierte sie als den wahren Reichtum der Kirche dem Kaiser. Dieser ließ Laurentius deswegen mehrfach foltern und dann durch Grillen auf einem eisernen Gitterrost qualvoll hinrichten.
Das kann ja dem Tebartz-van Elst nicht passieren ...

Augen-Blicke: Heute 18:17 Winterzeit = Normalzeit

Blick_Arbeitszimmer
Blick aus meinem Arbeitszimmer
Andere Augen-Blicke
    ... Die Symptome einer Gesellschaft im kollektiven Tran sind vielfach beschrieben: mehr Unfälle, teure Logistikprobleme, verstärkter Herbstblues, Schlafmittelboom, erhöhtes Herzinfarktrisiko. Diverse Studien zeigen, dass die Umstellung der Natur des Menschen widerspricht – ganz egal, ob er Frühaufsteher ist oder Langschläfer. Für vier von fünf Deutschen bedeutet die Sommerzeit, dass ihr Körper zweimal im Jahr den Strapazen einer Reise nach Marokko ausgesetzt wird – mit allen biologischen Folgen. Wozu das Ganze? Der Hormonhaushalt braucht bis zu vier Monate, um sich einzupendeln. Folge: Wir leben fast durchgehend neben der Spur. Schluss mit dem Blödsinn Warum also hält dieses Land dann eisern an dem zweckfreien Gebaren fest? Nur damit es sommers auf der Terrasse ein Stündchen später dämmert? Findet es irgendjemand angenehm, im Winter im Dunkeln aufzustehen? Wir tun es trotzdem, „weil alle es so machen“. So lautet die Antwort der Bundesregierung. Seit 1994 ist die Sommerzeit EU-weit einheitlich geregelt. Im Wirtschaftsministerium heißt es nüchtern: „Die Harmonisierung der Sommerzeit ist für ein reibungsloses Funktionieren des Binnenmarktes unerlässlich.“ Und solange die anderen dabei bleiben ... Soll heißen: Brüssel nimmt in Kauf, dass 500 Millionen Europäer zweimal im Jahr wochenlang bettreif herumschlurfen wie Professor Hastig aus der „Sesamstraße“. Dabei zeigen die USA, dass eine Binnenwirtschaft nicht gleich rauchend zusammenbricht, bloß weil zwischen Ost und West ein paar Stunden Zeitunterschied herrschen. Wie kann es sein, dass zwei Drittel der Deutschen den Irrsinn ablehnen und sich trotzdem seit 33 Jahren nichts tut? Bei der Praxisgebühr hat es immerhin „nur“ acht Jahre gedauert, eine wirkungslose Entscheidung zu kassieren. Also: Aufwachen! Schluss mit dem künstlich geschaffenen Zeitzirkus. Zurück zur Normalzeit („Winterzeit“). Es wäre ein Leichtes, dem Spuk ein Ende zu bereiten: Es müsste im März 2014 einfach nur nichts passieren. Wäre doch schön, wenn in aufgeregten Zeiten irgendetwas mal wieder „normal“ würde. Und sei es die Zeit selbst.
Sehr schön heute Imre Grimm in meiner Lieblings-HAZ (28.10.2013 / HAZ Seite 1 Ressort: POLI)

Archäologie CCLXIX: Photography then and now

The Guardian has embarked on a fascinating project: a series of photographs taken from exactly the same vantage point at different moments in history. The first installment shows the railway crossing over Scotland's Firth of Forth during construction in 1887 and also in 2012. In the link, there is a beautiful gradual transition between the two shots, much better than the animated gif Art for art's sake made to illustrate his post (wie er selbst sagt).

Bridge

The Forth Railway Bridge under construction in 1887. 1879 begann man mit dem Bau einer Eisenbahnbrücke über den Firth of Forth nach Plänen des Ingenieurs Thomas Bouch. Nachdem die von diesem entworfene Firth-of-Tay-Brücke bei Dundee am 28. Dezember 1879 eingestürzt war (Fontane, s. u.!!), wurden die Arbeiten eingestellt und die Ingenieure Sir John Fowler und Benjamin Baker mit der Planung einer stabileren Brücke beauftragt, die auch durch ihr Aussehen den Fahrgästen das Vertrauen in die Konstruktion zurückgeben sollte. A recent coat of weather-resistant paint means that the bridge is now free of painters and scaffolding for the first time since it was built. With Photography then and now, you can leap through time as if by magic. Tap or click on the image to reveal the modern view, and drag or swipe to control the speed of its transformation. (theguardian.com / wikipedia.de)
    »Wann treffen wir drei wieder zusamm?«
    »Um Mitternacht, am Bergeskamm,«
    »Auf dem hohen Moor, am Erlenstamm.«
    »Ich komme.«
    »Ich mit«
    »Ich nenn’ euch die Zahl.«
    »Und ich die Namen.«
    »Und ich die Qual.«
    »Hei!
    Wie Splitter brach das Gebälk entzwei.«
    »Tand, Tand
    Ist das Gebilde von Menschenhand.«

Ich habe es auch versucht, aber die Photos wollen sich nicht übereinanderlegen; irgendetwas sperrt sich da: Die wunderschöne Aufnahme (VENICE black and white - via The World Is Only One) will sich nicht überlagern lassen von der MSC Divina

venice-19591
venice_Msc-Divina

Venedig 1951 und heute
: Der venezianische Wirtschaftsprofessor Giuseppe Tattara hat das Kosten-Nutzen-Verhältnis zwischen Venedig und den Kreuzfahrtschiffen analysiert. Er kommt zu dem Schluss, dass die Kosten der Kreuzfahrtindustrie (geteilt unter drei marktbeherrschenden Gruppen: Carnival, Royals Caribbean International und Norwegian Cruise Lines/Star Lines) den Verdienst bei weitem übersteigen. Einem Verdienst von 286 Millionen Euro stehen Kosten von 313 Millionen Euro entgegen (200 Millionen Euro für die Luftverschmutzung, 100 Millionen für Klimaschäden, 13 Millionen Euro für die Verschmutzung der Meere. ... Die Differenz tragen die Venezianer und die Bewohner des venezianischen Hinterlandes, die für den Erhalt der Kreuzfahrtindustrie pro Kopf 6000 Euro jährlich bezahlen. Dabei wurden die Gesundheitsschäden der Venezianer, die Schäden am ökologischen Gleichgewicht der Lagune, an den Uferbefestigungen und den Fundamenten der Paläste (Venedigs Kanäle sind ein System kommunizierender Röhren, weshalb der von den Schiffen ausgelöste Wasserdruck auch in den kleinen Kanälen Schäden anrichtet) noch gar nicht eingerechnet... [Kulturkampf Die verkaufte Seele der Lagune. Von Petra Reski. Tagesspiegel 09.04.2013]

Ganz großartig dazu: Martin Jürgens, Zweierlei Reichtum. Neue Hieroglyphen No. 59 - im November-Heft von Konkret. Ein Auszug:
    Was dieses Hochhaus hier zu suchen hat,
    Auf einer Fäche von drei Fußballfeldern
    Fährt es von links ins Bild für einen Tag
    Und keine Nacht, weiß nur die Shipping Company.

    Die droben an der Reling stehn,
    Kreuzfahrer ohne Ziel, sie
    Schauen aus, man muß sie
    Nicht von Nahem sehn,
    Als wären sie am liebsten
    Nie geboren.

    Ein Reichtum, der nicht weiß, wohin
    Mit sich als auf dies Schiff,
    Das keines ist, Divina heißt
    Und keine ist, starrt stumpf auf eine Stadt,
    die war so reich, daß ihre Heiterkeit
    Für Hunderte von Jahren hielt ...

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful. If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.

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