Orson Welles reprised his role of Harry Lime from the celebrated 1949 film adaptation of Graham Greene's novel The Third Man. The radio series is a "prequel" to the film, and depicts the many misadventures of con-artist Lime in a somewhat lighter tone than the character's villainy in the film.
Usage Public Domain - Alle 52 Folgen im Internet Archive.
Ich empfehle 52. Greek Meets Greek - 26:37
Live-Ticker sind der Online-Seitenstreifen, von dem aus wir Blut und Verzweiflung und Tod beobachten können, ohne selbst in Gefahr zu sein und ganz ohne Sicherheitsweste. Live-Ticker sind einerseits Echtzeitberichte, andererseits machen sie Katastrophen zu einer Art Theateraufführung, deren Zeugen wir sind. Wir sind betroffen, erschüttert, wir trauern, obwohl jeden Tag Menschen sterben, aus den unterschiedlichsten Gründen, Menschen, die wir nicht kennen, mit denen wir nichts zu tun haben. Aber Live-Ticker bringen uns die Katastrophen näher, ohne dass sie uns zu nahe kommen, wir blenden anderes Leid für einen Moment aus und fokussieren uns auf das, was wir im Minutentakt mitverfolgen können, ohne wirklich ein tiefes Gefühl dafür zu entwickeln... Jörg Wellbrock - blastingsnews
Und noch eine Frage: Woher wussten die Medien eigentlich, dass es sich bei dem Germanwings-Absturz nicht um einen Terroranschlag handelt?
Fragt fefe.
Und noch eine weitere Frage, nämlich die, warum Niemand fragt, ob die Faktenlage schon eindeutig klar ist und ob aus dem Mund der französischen Staatsanwaltschaft stets die Worte Gottes zu hören sind. Stumm sind jene zahlreichen Akteure, die sonst stets kritisch die Stimmen von Staatsvertretern kommentieren. Eine gewisse Vorsicht bei der Einordnung, Einschätzung und Wiedergabe von hochaktuellen Ereignissen wäre ein Gebot der selbstkritischen Vernunft.
Die Staatsanwaltschaft Marseille nannte am Donnerstag den Namen des Co-Piloten, der offenbar allein im verschlossenen Cockpit sass, als das Germanwings-Flugzeug abstürzte. Im Nu verbreitete sich der Name in den digitalen Kanälen der Nachrichtenanbieter. In den sozialen Netzwerken staut sich die Wut. Ein offensichtlich gefälschtes Twitter-Konto gibt den Mann den Schmähungen preis. Die Jagd ist eröffnet... (Der Co-Pilot, der Täter. Von Rainer Stadler, NZZBlog)
When Kenneth Jarecke photographed an Iraqi man burned alive, he thought it would change the way Americans saw the Gulf War. But the media wouldn’t run the picture.
Nicht zeigen weist doch wohl immer noch auf einen gewissen Respekt resp. Angst des Weltbildapparates vor der potentiellen Macht echter Bilder hin, die er nicht integrieren kann in sein System der Weltwahrnehmung. Es bleibt die Frage, wie wir echte Bilder identifizieren können!?
Mal wieder was von Georg Seeßlen gelernt - zur Wirkungsweise der Manipualtion, diesmal nicht der Bilder selbst (siehe unten #varoufake), sondern durch ihre Verwendung als Illustrationen in der Tagespresse.
Seit der deutschen Qualitätspresse zu Ohren gekommen ist, dass ihren Käufern das Lesen längerer zusammenhängender Texte zwischen den Werbungen schon arge Probleme bereitet, haben sie irgendwo in ihren Redaktionsräumen einen besonders forschen Praktikanten (er wollte ja eigentlich zum Fernsehen, aber, ach, da war er irgendwie überqualifiziert) sitzen, der sucht extrem endgeile Bilder heraus, wenn es zu einem Text jetzt eigentlich also so richtig gar keine Bilder bräuchte....,
... was mir bei meiner Lieblings-HAZ auch schon aufgefallen ist: Immer mehr und größere, text- und farblich belästigende Anzeigen (die als "Sonderveröffentlichungen" vom redaktionellen Text zuweilen kaum zu unterscheiden sind) und immer größere Fotos zu Illustration von Irgendetwas (Frühlingsgefühlen, Straßenschäden, Flüchtlingen ...). Seeßlen zeigt an einem akutellen Beispiel die perfide Wirkungsweise solcher Komposition:
Jetzt hat man ... in der Süddeutschen Zeitung als Aufmacher für das Feuilleton (16. März 2015) einen Text über die Drohung der griechischen Regierung „mit einer Flüchtlingswelle“. In dem Text wird kurz auch der Film World War Z erwähnt, in dem „Migrantenströme als mörderische Zombiemasse gezeigt werden“, was man eine, sagen wir, ein wenig vereinnahmende Interpretation lesen kann, aber sei’s drum. Darüber aber sehen wir ein großes Bild aus dem Film, in dem eben jene „Zombiemasse“ eine gewaltige Mauer erstürmt.
Der emotionale Überschuss eines solchen Bildes gegenüber einem Text, den man ohne es vielleicht ein wenig, äh, diskursiver läse, gehört der On-Beat-Schule der neuen Zeitungsillustration an ..., die FAZ, Süddeutsche und Welt pflegen [und die bezweckt] nichts als Verstärkung und Bestätigung, manchmal mit einer bildungshuberischen oder mit einer popkulturellen Nerd-Note. Und mit übrigens kognitiv verheerenden Folgen. Die Migrations-/Zombie-Analogie stellt die Metapher, die George A. Romero und die besseren seiner Nachfolger anboten (Zombies als Wiederkehr der „Verdammten dieser Erde“, wie Romero sagt), sozusagen auf den Kopf. Romero hat in den Zombies die Migranten gesehen; die FAZ [Seeßlen meint die Süddeutsche] sieht in den Migranten die Zombies....
Was die Ästhetik als Lehre von der Wahrnehmung angeht, kommt man, will man lernen, der eigenen Wahrnehmung neue Reflexionsebenen zugänglich machen, an Bazon Brock nicht vorbei:
Produkte des Weltbildapparates, in denen das Gehirn seiner eigenen Funktionsweisen ansichtig wird.
Inszeniertes Leben – inszenierte Fotografie
… beruht auf der Möglichkeit Medien objektivierend oder manipulierend einzusetzen.
„Wir fordern Sie auf, alles in Ihrer Macht stehende zu unterlassen!“
Mit anderen Worten: Wir sind an der Schwelle zu einer Erzählungsstruktur ..., die auch das zur geschichtlichen Realität werden lässt, was nicht passierte ...
... Die Geschichte wird um dem Teil der Ereignisse bereichert, die nicht geschahen, weil sie etwa verhindert wurden, und dieses Verhindern ist eine viel größere historische Tat als das tatsächliche Ausführen.
Ein alter Witz fällt mir ein, wenn ich an die Blödmaschinen denke, die uns Putin und die Badass Jihadis in Black erklären:
In der Alabama-Bar in Laramie spielt der einäugige Joe jeden Abend Klavier. Wiedermal gibt es eine Schießerei und die erste Kugel trifft Joes gesundes Auge. Begeistert dreht sich Old Joe um und ruft: "So ist's richtig, Jungs, immer zuerst auf die Lampen!"
via Exile On Moan Street, - dort mit dem Text versehen: "In the first night after the wedding it doesn't matter what the movements of the parties are, they still end up doing the same thing"
+ Rede Wladimir Putins auf der Waldai-Konferenz in Sotschi 2014 - Das Thema der Konferenz lautete: „Weltordnung: Neue Regeln oder ein Spiel ohne Regeln?“ (russisch „Мировой порядок: новые правила или игра без правил“, engl. „The World Order: New Rules or No Rules“); hier eine deutsche Übersetzung, hier das Video mit deutscher Übersetzung, hier die zugespitzte Zusammenfassung eines russischen Bloggers.
+ Russlands Staatspräsident Wladimir Putin über internationale politische Situation; Russia Today 18 November 2014.
Die mit der Krise des Kapitals immer stärker um sich greifende Barbarisierung könnte somit den Zivilisationsprozess zwischen zwei Mühlsteinen, die bereits jetzt oft genug in Wechselwirkung treten, zermalmen: dem verwildernden Leviathan und dem blindwütig um sich schlagenden Racket.
Vielleicht erklärt dieser Umstand einer schleichenden Annäherung der Verfallsformen sowie des Repressionsniveaus zwischen Ost und West auch die ambivalente Haltung gegenüber Putin oder China in der deutschen Öffentlichkeit, die ja zwischen Bewunderung und offenem Hass pendelt. In dem Verständnis, das weite Bevölkerungsteile und viele Prominente – wie etwa der Altkanzler Helmut Schmidt – für Putins Agieren in der Krimkrise aufbringen, kommen die eigenen autoritären Dispositionen, die Sehnsucht nach der harten Hand, die dem Krisenchaos endlich ein Ende setzen möge, zum Ausdruck, während der Hass auf Russland – neben der oftmals vorhandenen „atlantischen“ Ausrichtung der entsprechenden Akteure – durch die wichtigste historische Leistung Putins wie der chinesischen „KP“ motiviert ist: Sie haben bis zum heutigen Tag verhindert, dass ihre Länder zu einer Peripherie des Westens zugerichtet werden konnten.
In diesem Sinne Putin verstehen zu wollen, heißt ja nicht ihn sympathisch finden zu müssen, sondern einen möglichst klaren, analytischen Blick darauf zu haben, wie er macht, was er macht (- und dazu ist Seipels Interview gut geignet, wie iÜ auch das ältere von Jörg Schönenborn).
Offensichtlich gibt es zwei völlig unterschiedliche Gruppen von Putin-Verstehern. Mit denen mit der Sehnsucht nach der harten Hand sollte man sich nicht gemein machen.
Heute im Auto unterwegs. Den ganzen Tag über auf allen Sendern immer wieder Winds of Change von der hannoverschen "Leopardenunterhosenband" (Wiglaff Droste, hier), angeblich der Soundtrack zum Mauerfall. Zwar erst später erschienen und erst 1991 zum Hit geworden; nach Kritikerurteil (SZ-Diskothek) auf Platz 1 der sieben schlimmsten Wende-Songs, - aber wie Klaus Meine (Pfeifen kann doch jeder, BZ 9.11.09) erzählt, eben im Herbst 1989 entstanden - und zwar so:
- Ein gemeinsamer Abend war Grundlage für das Lied. Wir sind zusammen mit allen Musikern, die auf dem Festival gespielt haben, mit Bon Jovi, Ozzy Osbourne, Mötley Crüe und Journalisten aus aller Welt an der Moskwa entlang zum Gorki-Park gefahren. Dort gab es dann Barbecue. "Follow the Moskwa, down to Gorki Park" Die Zeile beschreibt jenen Abend. Für mich war das in gewisser Weise die ganze Welt in einem Boot, und alle sprechen die gleiche Sprache - nämlich Musik.
Woher wussten Sie damals denn, dass bald die Mauer fallen würde?
- Niemand konnte das ahnen. Aber in der Zeit zwischen September und November gab es viele Zeichen, die man deuten konnte und die sich zu dem Moment des 9. November aufgebaut haben. Viele junge Leute in Moskau haben uns damals gesagt, der Kalte Krieg wird bald vorbei sein, hier ist eine junge Generation am Start...
Brillante Analyse der Zeitläufte und gut zu wissen, dass die ganze Welt im Boot des Klaus Meine aus Bon Jovi, Ozzy Osbourne, Mötley Crüe und Journalisten aus aller Welt bestand: So hört sich die Musik auch an ...
Die Musik des anderen Helden des 9. November möchte ich hier nicht kommentieren,
Wolf Biermann im Berliner Ensemble -„Stalinistische Syphilis“ - Wem Wolf Biermanns Auftritt im Bundestag nicht gereicht hat, konnte ihn in abendfüllender Länge am Berliner Ensemble erleben. Der Kanzlerin gefällt's. (taz heute)
- mir hätte iÜ seine Lebensabschnitts-Tochter besser gefallen: Live im Bundestag - Nina Hagen & Capital Dance Orchestra - Yes Sir
feat. Heino Lammert -
... und also zur Person des grauen Wolf nur diese interessanten Quellen:
- Wkipedia über Eva Maria Hagen und den Wolf: Beide waren von 1965 bis 1972 Lebenspartner. Während Biermanns Auftrittsverbot bestritt sie dessen Krankenversicherungsbeiträge und geriet zunehmend in die Schusslinie der DDR-Führung. Gegen sie wurde ein Prozess wegen „Staatsverleumdung“ geführt und ihre Engagements fanden vornehmlich in Provinztheatern statt. Ihr späteres Buch Eva und der Wolf wird als sehr offenes Bekenntnis zu ihrer Beziehung bezeichnet und beinhaltet ihren regen Briefverkehr mit Wolf Biermann, der ein Vorwort beitrug. Den Berichten Hagens ist zu entnehmen, dass die Beziehung zu Biermann insbesondere an dessen wiederholten Versuchen, aus seiner Eva eine Frau nach seiner damaligen Idealvorstellung zu formen, gescheitert sein könnte.
Es gibt kein Denken ohne Begriffe. Sie sind das Werkzeug des Geistes. Der Einfachheit halber benutzen wir immer dieselben: Dissident zum Beispiel. Oder Regimegegner. Oder Unrechtsstaat. Was sich denken lässt, ist damit schon vorentschieden. Und was sich nicht denken lässt, auch. ...
Biermann. Es gibt Menschen, auf die man sich im Notfall verlassen kann – und die anderen. Biermann gehört ziemlich eindeutig zur zweiten Gruppe, das haben viele in Ost – und später in West! – bezeugt. Und die Unterzeichner des Protests gegen die Ausbürgerung Biermanns wurden nie müde zu betonen, dass es nicht um Biermann ging, nicht um die Person, nur um den Fall. Ein Prahler, ein Geck, ein Aufreißer, der selbst vor Margot Honecker nicht haltmachte? Biermann selbst schreibt, M. H. habe bei ihm zu Hause „mit zusammengeklemmten, ideologisch weggeknickten Knien“ hochoffiziös in dem Sessel gesessen, der sonst Robert Havemann vorbehalten war. Ja, mein Gott, der Mann ist Künstler....
»Bekanntlich kam Biermann erst 1953 in die DDR. Margot Honecker, geborene Feist, die gemeinsam mit Biermann aufgewachsen war, holte den Siebzehnjährigen aus seinen bescheidenen Hamburger Verhältnissen und brachte ihn in einem Internat unter. Ihr und Biermanns Vater waren während der Nazizeit in einer Widerstandsgruppe, und nachdem die Gruppe aufgeflogen, beide Väter verhaftet und ins KZ gebracht worden waren, nahm Biermanns Mutter das Mädchen bei sich in Hamburg auf. Nach dem Krieg holte sie der Vater, der überlebte, wieder nach Halle, wo Margot in der FDJ arbeitete und deren Chef Erich Honecker kennenlernte, den sie später heiratete. Biermann machte, in der DDR angekommen, zunächst das Abitur und durfte sich danach ein Studium, nein, sogar zwei Studiengänge aussuchen – er belegte Politische Ökonomie, später Mathematik und Philosophie. Natürlich war er Mitglied der FDJ und der SED, und natürlich konnte er auch nach 1961 ungehindert in den Westen reisen, er gab dort Konzerte und ließ seine Bücher verlegen. Sein enger persönlicher Kontakt zur Familie Honecker, insbesondere zu Margot Honecker, riß nie ab. Sie ging zu ihm in die Chausseestraße, wo sie ihm eine Wohnetage besorgt hatte, er kam zu ihr ins Ministerium, wozu er weder Termine noch Passierscheine benötigte. Noch unmittelbar vor dem Verlassen der DDR hatte er Besuch von ihr, sie werden die Modalitäten des als Ausbürgerung bekannt gewordenen Umzugs und PR-Gags beredet haben. Darüber spricht und singt der Dauerwiderständler Biermann nicht nur ungern, sondern überhaupt nicht. Seine Popularität und moralische Glaubwürdigkeit, mit welcher er gegen ›die Genossen im Schmalztopf der privilegierten Kaste‹ ansang, hätte Schaden nehmen können, wenn herausgekommen wäre, daß er nicht nur im ›Neuen Deutschland‹ tagtäglich die bekannten ›Fressen‹ fand, sondern auch bei sich zu Hause.«
Jakob Moneta, dem alten Trotzkisten und ehemaligen Chefredakteur der Gewerkschaftszeitung der IG Metall verdankt Wolf Biermann die Einladung zu seinem Kölner Konzert. Dieser Massenveranstaltung folgte Biermanns Ausbürgerung aus der DDR. Moneta berichtete später auch über das »Liebesverhältnis« Wolf Biermanns zu seiner älteren Stiefschwester Margot: »Als er eines Abends erzählte, wie sehr er sich vor den Falten am Hals von Margot geekelt habe, die inzwischen die Ehefrau des Staatsratsvorsitzenden Honecker war, wollte Sigi (Monetas Lebenspartnerin d.V.) ihn, angewidert von seinem Machismus, hinaus schmeißen.«
Moneta beendete seinen Aufsatz mit dem schönsten Satz, den wir im Zusammenhang mit Wolf Biermann je gelesen oder gehört haben: »Zum Schluss kann ich es mir nicht verkneifen, Wolf Biermann einen Spruch aus meiner jiddischen Muttersprache auf den Weg zu geben: ›Nicht gedacht soll seiner werden.‹«
Margots Blick auf Hausschilds Photo mag - kennt man ihre Biographie - darauf aufmerksam machen, dass die grotesk-banale geschichtspolitische Inszenierung des 9. November 1989 auch dazu dient, die Bedeutung des Datums 9. November für die Deutung der deutschen Geschichte als Beginn des Holocausts zu eskamotieren und neu zu besetzen. Dass das dem Biermann kein Wort wert ist, ist das eigentlich Skandalöse seiner Rede, das als solches offenbar nicht wahrgenommen wird, und erledigt ihn dennoch oder gerade deshalb endgültig: ›Nicht gedacht soll seiner werden.‹
9. November 1938 – Auftakt zum Holocaust
Vor einem Jahr, als das Gedenken an die damals 75 Jahre zurückliegende »Reichskristallnacht« auch der deutschen Öffentlichkeit ein wenig wichtiger war als der Jahrestag des Mauerfalls, produzierte Sachzwang FM eine sehr hörenswerte Sendung über die Pogrome des November 1938 und über die Struktur des Antisemitismus. Dieses Wochenende, an dem staatstragend die »friedliche Revolution von 1989« und die Wiederherstellung der deutschen Nation gefeiert wird, sind die deutschen NS-Verbrechen im öffentlichen Bewusstsein vermutlich kein, jedenfalls kein großes Thema. Die richtige Zeit also, zwei von Dr. Indoctrinator verlesene, leicht gekürzte Beiträge zu hören (oder selbst zu lesen), deren erster von Rainer Bakonyi stammt und vor allem die Ereignisse in der Art einer Chronik der Verfolgung und Vernichtung der Jüdinnen und Juden schildert. Im zweiten Beitrag widmet sich Rolf Pohl psychoanalytischen Theorien des antisemitischen Wahns. Im Zentrum stehen dabei die Begriffe »pathische Projektion« und »projektive Identifizierung« sowie die Wahrnehmungspsychologie. Audioarchiv kritischer Theorie & Praxis
Mediale und politische Hetzjagd auf die Gewerkschaft der Lokführer
Der mediale und politische Mainstream wettert gegen die Gewerkschaft der Lokführer (GdL) und ihren Chef, wie zuvor nur gegen Putin in der Ukraine-Krise. Doch die GdL führt einen Arbeitskampf für die Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer.
„Zaren-Motor“ – Russland entwickelt 850 PS-Motor
Russische Ingenieure arbeiten gerade an einer neuen Linie von Automotoren, speziell für zukünftige VIP-Fahrzeuge. Diese sollen vom Präsidenten und anderen hochrangigen Beamten benutzt werden. Die Premiumversion soll mit einem bis zu 850-PS starken Motor ausgestattet werden.
Herr Lanz hatte in einer Sendung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen kürzlich Frau Wagenknecht zu Gast. Ich habe das nicht gesehen. Kann südtiroler Schmierlappen nicht ertragen (vgl. How I fell in Love with Katrin Sass).
Stefan Niggemeier hat dankenswerterweise mitgeschrieben:
Es ging in der Sendung vom 16.01. in Lanz' Vorführung der Sarah W. offenbar irgendwann darum, wie die CSU die Probleme mit der Einwanderung aus Bulgarien und Rumänien instrumentalisiert, was Jörges falsch fand, aber richtig... Die beiden hatten sich offenbar vorab zu einem Wettbewerb verabredet, wer Wagenknecht schneller, lauter und dümmer über den Mund fährt.
Wagenknecht: Indem man billige Ressentiments schürt, löst man das Problem nicht. Es gäbe andere Wege, das zu –
Lanz: Aber das machen Sie doch auch, Frau Wagenknecht.
Wagenknecht: Nein.
Lanz:Doch. (zu Jörges und mit dem Finger auf Wagenknecht zeigend:) Aber das macht sie doch auch.
Wagenknecht: Wo schüren wir billige Ressentiments?
Lanz: Das machen Sie doch auch.
Wagenknecht: Wenn wir zum Beispiel über Zuwanderung reden, dann müssen wir über niedrige Löhne reden. Dann müssen wir über Scheinselbständigkeit reden. Über all das. Das sind die eigentlichen Probleme.
Lanz: Heißt das, …
Wagenknecht: Und nicht 20.000 Menschen, die aus Bulgarien …
Lanz: Da muss ich einmal einhaken.
Wagenknecht: … die teilweise auch noch hochqualifiziert sind.
Lanz: Da muss ich einmal einhaken. Das heißt, Sie unterstützen Europa uneingeschränkt? Das finden Sie gut?
(Hier beim Lesen einmal kurz innehalten, um die Fragenschärfe von Lanz angemessen zu würdigen.)
Wagenknecht: Ja, was ist Europa?
Lanz: Ja, was ist denn Europa für Sie?
Wagenknecht: Ich unterstütze …
Lanz: Sagen Sie’s mal.
Wagenknecht:… europäische Werte. Ich finde die europäische Kultur …
Lanz: Die europäische Union.
Wagenknecht: … großartig. Und ich finde die heutige Politik der Europäischen Union zutiefst falsch, weil es eine Politik ist, die vor allem große Unternehmen, große Konzerne, große Banken begünstigt und –
Lanz: Raus aus dem Euro oder drinbleiben?
Wagenknecht: Ja, das ist überhaupt nicht die Frage. Der Euro –
Lanz: Raus oder rein?
Wagenknecht: Der Euro ist jetzt — Na, rein können wir nicht, wir sind drin, und ob man ihn auflösen sollte ist, denke ich, jetzt aktuell nicht das Problem. Wir müssen nur gucken, wie wir die Europäische Krise —
Lanz: Die Frage würde ich trotzdem nochmal gerne nochmal stellen. Euro — Ja oder Nein?
Wagenknecht: Der Euro ist doch Realität. Wir …
Lanz: Für Sie, Frau Wagenknecht.
Wagenknecht: … entscheiden uns doch nicht, rauszugehen. Ich vermute …
Lanz: Nein, aber Sie haben gesagt, Sie haben die besseren Ideen. Sie haben die besseren Ideen.
Wagenknecht: Aber Sie müssen mich auch ausreden lassen …
Lanz: Ja.
Wagenknecht: … wenn Sie mir Fragen stellen und ich kann nicht antworten.
Abgesehen davon, dass dies den absoluten Nullpunkt des Journalismus markiert, was Lanz hier an Unprofessionalität (selbst gemessen am durchschnittlichen Talkshow-Niveau) vorführt, - was ja auch schon eine openPetition Raus mit Markus Lanz aus meiner Rundfunkgebühr! hervorgebracht hat [ Dazu lesenswert: Empörung und Widerstand - Von Andrian Kreye] -, und abgesehen davon, dass das auch erinnert daran, wie der der Sachverständige Kuczynski von den westdeutschen Richtern im Auschwitz-Prozeß ins Kreuzverhör genommen wird, und auch abgesehen davon, dass keiner der Anwesenden (Journalist Hans-Ulrich Jörges, Schauspieler Moritz Bleibtreu, Schauspieler Christian Kahrmann und Autor Philipp Möller) den Anstand zeigt, dem schleimig-ungehobelten Südtiroler einen Hinweis zu geben, dass man so mit Gästen nicht umgeht (anders als s.o. Katrin Sass und das Studiopublikum, das es wagte, Wagenknecht mehrfach zu applaudieren und von dem sich Lanz sofort distanzierte: Jaha, dafür bekomme man natürlich Beifall, wenn man so populistisch argumentiert), haben wir hier eigentlich ein ganz anderes Problem , das von dem ungezogenen Verhalten, auf das sich die Aufmerksamkeit richtet, verdeckt wird:
Die Rede soll sein von Einwanderung aus Bulgarien und Rumänien (was Herrn Lanz offenbar einen Dreck interessiert). Frau Wagenknecht versucht immerhin zu argmentieren:
Wagenknecht: Wenn wir zum Beispiel über Zuwanderung reden, dann müssen wir über niedrige Löhne reden. Dann müssen wir über Scheinselbständigkeit reden. Über all das. Das sind die eigentlichen Probleme.
Lanz: Heißt das, …
Wagenknecht: Und nicht 20.000 Menschen, die aus Bulgarien …
Lanz: Da muss ich einmal einhaken.
Wagenknecht: … die teilweise auch noch hochqualifiziert sind.
Lanz: Da muss ich einmal einhaken. Das heißt, Sie unterstützen Europa uneingeschränkt? Das finden Sie gut?
Was bitte ist diese Vernutzungslogik im Kern anderes als die der Rampe in Auschwitz? Ich weiß um die Problematik der Nazi-Vergleiche und selbstverständlich werden die „nicht arbeitsverwendungsfähigen“ nicht vernichtet, aber sie werden doch als solche in einer sog. Armutszuwanderungsdebatte nur abfällig (i. S. von Abfall) als politische Manövriermasse zur Erzeugung wahlweise dumpfer Stimmung oder kostenlosen Mitleids vernutzt; - oder sehe ich das falsch?
Wenn der Mensch zur Sache wird ...
"Die humane Qualität einer Gesellschaft erkennt man nicht an Ethikdebatten in Feuilletons meinungsbildender Printmedien oder in Talkshows, sondern am Umgang mit schwachen Gruppen." Heitmeyer
„Wie die jüngsten Zahlen der Nichtregierungsorganisation Oxfam zur Reichtumsverteilung belegen, ist unser Wirtschaftssystem tödlich und mit den Grundsätzen einer Demokratie nicht vereinbar. Die 85 reichsten Menschen besitzen die halbe Welt beziehungsweise denselben Wohlstand wie die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung beziehungsweise dreieinhalb Milliarden Menschen. Diese perverse und nutzlose Anhäufung von Reichtum in den Händen einer Minderheit übertrifft die schlimmsten Zustände einer Oligarchie und ist sonst nur in Diktaturen anzutreffen.
In Davos treffen sich Eliten aus Politik und Wirtschaft, die für diesen Raubzug verantwortlich sind. Daher ist es nur konsequent, dass Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am Weltwirtschaftsforum teilnimmt. Unter seiner Führung entgehen Deutschland jährlich 160 Milliarden Euro bzw. ein halber Staatshaushalt durch Steuerhinterziehung und -vermeidung. Es gilt: Wer betrügt, fliegt nach Davos.
Allein das Vermögen der europäischen Millionäre und Multi-Millionäre übertrifft mit 17 Billionen Euro die Staatsverschuldung aller 28 EU-Staaten ... “
Ich muss da nochmal einhaken: Reducing inequality is usually the business of protesters at the World Economic Forum in Davos. This year, it’s the buzzword for the business elite worried about their bottom lines.As widening income disparity becomes a dominant theme at the annual meeting in the Swiss ski resort, business and financial leaders are making the case that a reversal of that multi-decade trend is needed as much for business and economic interests as for social and moral reasons. (Davos Finds Inequality Its Business as Backlash Seen )
Ist das System lernfähig?
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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