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Archäologie XCVIII: Eric Clapton & Steve Winwood

... irgendwie anrührend: - Georgia On My Mind @ Antwerp Sportpaleis 23.05.2010.
Arthur from Holland war da!




... auch irgendwie anrührend:
The Rolling Stones have topped the UK album chart for the first time since 1994 with the re-release of 'Exile On Main Street'...

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The Rock Doctor

Das Kreuz mit der Burka

- ein unbedingt lesenswerter Artikel von Andrea Roedig im Freitag:

Auszüge:
Mal so gefragt: Wenn Jesus Burka tragen würde, dürfte er dann noch am Kreuz in Klassen- und Amtszimmern hängen? Vor einigen Wochen hatte die laxe, aber durchaus verfassungskonforme Äußerung der frisch gebackenen niedersächsischen Sozialministerin Aygül Özkan, Kreuze gehörten nicht in staatliche Schulen, eine kurze Erregung ausgelöst...

Ein paar Tage später machte die Nachricht Schlagzeilen, dass Belgien Burka und Nikab im öffentlichen Raum verbieten wolle; jetzt zieht Frankreich nach. Begeisterungsstürme lösen diese Gesetzesinitiativen nicht aus, wohl aber Verständnis. Immerhin ist das viel beschworene „mobile Gefängnis“, das in dieser Radikalität vom Koran nicht gefordert wird, weniger Ausdruck einer religiösen Pflicht als vielmehr horribles Instrument patriarchaler Gewalt. Frauen seien darin zu Insekten degradiert, so beschrieb es einmal die Journalistin Carolin Emcke, als sie unfreiwillig in eine Burka schlüpfen musste und sofort begann, sich vor sich selbst zu ekeln. Die Burka wirkt auf westliches Empfinden wie eine kafkaeske Verwandlung.

kuaspr004Ganz so harmlos ist der morbide Charme des Christenkreuzes allerdings auch nicht. Was heißt es eigentlich, dass eine Kultur ein Folterinstrument zu ihrem Wahrzeichen erhebt? Aus distanzierter Perspektive muss der exhibitionistische Leidensfetischismus der westlich-christlichen Bildtradition ebenso befremdlich wirken wie die absurden Verhüllungsgebote mancher islamischer Staaten. Wenn man sich nicht so sehr daran gewöhnt hätte, könnte man die in manchen Landstrichen überzählig herumhängenden Kruzifix-Leichname, vor Schmerz entstellt und mit bluttriefend gemalten Wunden, durchaus als Erregung öffentlichen Ärgernisses einstufen...

Das Kreuz, mit oder ohne Jesus, ist ein raffiniertes Symbol, es zeigt den Tod und bedeutet gleichzeitig seine Überwindung. Das Folterwerkzeug soll Zeichen der Hoffnung sein, weil ja der Gekreuzigte auferstanden ist. Aber das ist schwierig, denn fraglich ist, ob Bilder wirklich das Gegenteil von dem ausdrücken können, was sie zeigen. Jedenfalls kippt die feine Dialektik von Tod und Leben bedenklich in Richtung einer Überpräsenz dunkler Leidensmale, und in einer Gesellschaft, die an das Leben nach dem Tod nicht mehr glaubt, wird von all den Kreuzen als Zeichen der Erlösung wohl nur noch ein Friedhof übrig bleiben.

Es ist verständlich, dass die christliche Kultur für ihre Zeichen mehr Toleranz aufbringt als für die der Nachbarn. Dennoch sollte klar sein, dass ihre Symbole nicht harmloser sind...


Siehe auch: Weiblicher Körper - Scham heute
und: Metamorphosis I

Der Grieche - heute 1. in der FAZ und 2. bei Eurostat (und im Hendelsblatt)

500 Euro oder arbeitslos

Die beruflichen Perspektiven für junge Griechen haben sich dramatisch verschlechtert. Ein Studium ist nicht länger eine Garantie für Arbeit. Viele denken daher an Auswanderung. Anders als früher exportiert Griechenland nun eine gut ausgebildete Jugend.
...
FAZ.NET

18439327

... wie überhaupt der Bildungsstand der Jugendlichen in Griechenland höher ist als in der BRD: Vgl. Eurostat. Kann sich Koch freuen: kommt der griechische Höherqualifizierte halt binnenmarktmäßig mobil hierher und wir sparen uns die Bildungsausgaben! Der junge Deutsche geht dann Spargelstechen in Polen oder Ukraina ...

Es empfiehlt sich i.Ü. bei Eurostat ein wenig zu stöbern: da findet man z. B., dass die Arbeitsproduktivität in Griechenland nur unwesentlich unter der Deutschlands liegt; - was immer das aussagt, aber immerhin!!!

Rewind Januar:
Handelsblatt: Die wahren Ursachen der griechischen Tragödie
Eine EZB-Studie zeigt: Es war vor allem die Bankenrettung, die das Land in Not brachte. Denn das Kreditrisiko stieg massiv, während das der Banken in gleichem Ausmaß sank...

How to teach economics

Alternative Wirtschaftswissenschaftler haben Keen für seine grundlegenden Arbeiten zur Instabilität der Weltfinanzordnung und für seine frühen Warnungen vor der Subprime-Krise ausgezeichnet

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Steve Keen lehrt als Professor für Wirtschafts- und Finanzwissenschaften an der University of Western Sydney. Seit Mitte der 1990er Jahre legte er wiederholt theoretische und empirische Forschungsarbeiten vor, in denen er sich mit der Krisenanfälligkeit der existierenden Weltfinanzwirtschaft beschäftigte und gegen die Stabilitätsannahme bei freien Finanzmärkten argumentierte. 2005 warnte er vor einem unmittelbar bevorstehenden Zusammenbruch. Gleichzeitig startete er das Internetblog Debtdeflation, veröffentlichte seinen monatlich erscheinenden Informationsdienst DebtWatch Report und begann so seine Thesen in australischen und internationalen Medien zu verbreiten. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er durch sein populäres Buch "Debunking Economics. The Naked Emperor of the Social Sciences" bekannt, in dem er seine grundsätzliche Kritik am ökonomischen Mainstream formulierte und alternative wirtschaftswissenschaftliche Ansätze vorstellte.

Im von der Fachzeitschrift Real Word Economics Review (RWER) ausgeschriebenen Wettbewerb „Revere Award for Economics“ (Krugman, Roubini, Soros, Stiglitz ... setzte sich Keen klar gegen elf weitere Namen auf der Vorschlagsliste durch. Bei insgesamt mehr als 2.500 Personen, die sich an dem Online-Voting beteiligten, erhielt er von fast jedem zweiten eine Stimme. Auf Platz 2 folgte mit deutlichen Abstand der US-amerikanische Volkswirt Nouriel Roubini und auf Platz 3 Dean Baker vom Center for Economic and Policy Research, einem linksliberalen Thinktank in den USA. Abgeschlagen blieben bekanntere Wirtschaftswissenschaftler wie Joseph Stiglitz, Paul Krugman oder George Soros.


tp news politik und wirtschaft

Den Links zu folgen ist empfehlenswert, wenn man dem neoliberalen Irrsinn entkommen will (der ja auch die Politik-Wirtschaft-Schulbücher durchzieht - vgl. Wirtschaft in die Schule?! Ökonomische Bildung als politisches Projekt von Reinhold Hedtke). So können Sie z.B. die real-world economics review kostenlos abonnieren (als .pdf - hier) und, wenn Sie in der aktuellen Ausgabe Steve Keens lesenswerten Artikel Declaring victory at half time (S.54) gefunden haben, einem Link folgen auf News from 1930 - Being a daily summary based upon my reading of the Wall Street Journal from the corresponding day in 1930, was sehr erhellend sein kann. Oder Sie nehmen sich in Ruhe den Real-World Economics Review Blog vor und finden z.B. dies:

Economics Representations

from David Ruccio

An example I often use at the start of my introductory economics courses is a “man sitting on a street corner, with no job.” I ask the students to tell a story about the man: who he is, and why he has no job. As readers can imagine, they tell a wide variety of stories—imagining different ages and races, and different reasons why he has no (apparent) job. He’s alternately black, white, and hispanic; he’s young, old, and middle-aged; he either doesn’t have a job or he’s doing something illegal; and, if he doesn’t have a job, it’s because he’s lazy, uneducated, or the economy isn’t supplying enough decent jobs at decent wages. 
 
What I teach them is, first, different stories have different consequences, and, second, economics comprises many different stories—about that man and the economy more generally.
What I call different “representations” Daniel Little refers to as  different “mental models for the social world.”

Each person is exposed to a dense stream of experiences of the social world, at various levels. We have ordinary interactions — with friends, bus drivers, postal carriers, students — and we want to interpret the behavior that we observe. We read news reports and tweets about happenings in the wider world — riots in Athens, suicide attacks in Pakistan, business statements about future sales, … — and we want to know what these moments mean, how they hang together, and what might have caused them.  In short, we need to have a set of mental resources that permit us to organize these experiences into a representation of a coherent social reality.

Exactly. Different people construct different representations of what they see and hear. Little’s conclusion is that there is no single ontology underlying all the different stories that can be told, and our stories are always changing.

Rather, there are likely to be multiple starting points, all of which can result in a satisfactory account of the social world. So there is no transcendental metaphysics for the social world. . .

our social cognitions are always a work in progress, and our conceptual frameworks are more like a paradigm than an ineluctable conceptual foundation.

In my case, I ask the students to consider the existence of the different economic theories they use to make sense of instances like the unemployed “man sitting on the street corner,” what the different consequences of those different theories are, and where those different theories come from.

Then, we can settle into discussing the hegemonic economic theory in the world today—neoclassical economics—and some of the main criticisms of and alternatives to that theory. That’s a way of teaching economics without presuming a single, unchangeable social ontology, which also demonstrates that social ontologies matter.

Ein wie ich finde vielversprechender politikdidaktischer Ansatz, der auf der Entwicklung sozialer Kognition basiert und ökonomische Theorie dort verortet, wo sie hingehört und wo sie sich der Frage zu stellen hat, ob sie Weltaufschluss und Zuwachs an Handlungsfähigkeit des Individuums befördert (Holzkamp), - statt TINA auswendig lernen zu lassen (s. o. Hedtke)!

Anlagetipp: Kriegsanleihen

Wenn denn nun für jeden von uns gekämpft und gestorben wird und andererseits der Staat ein bisschen klamm ist, wären neue Einnahmequellen ins Auge zu fassen. Hier heißt von Amerika lernen siegen lernen:

"War Bonds" für die Afghanistan-Mission: Der demokratische Abgeordnete Kendrick Meek stellte am Mittwoch in Washington einen Gesetzentwurf vor, der das Finanzministerium zur Ausgabe solcher Kriegsanleihen ermächtigen soll. "Sie ermöglichen es uns, Geld von uns selbst zu leihen statt von anderen Ländern", sagte Meek.
US-Bürger sollten die Anleihen kaufen und dadurch "ihre Unterstützung für die Truppen demonstrieren, selbst wenn sie mit dem Einsatz nicht einverstanden sind".


Das passt doch!

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Aus Sutpens Serie The Art Of War

Splitter: -Parteien

Roberto J. De Lapuente hat nachgerechnet:

Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen wählten...

* ... 40,7 Prozent aller Wahlberechtigten gar nicht.
* ... 20,2 Prozent aller Wahlberechtigten die CDU.
* ... 20,2 Prozent aller Wahlberechtigten die SPD.
* ... 7,1 Prozent aller Wahlberechtigten die Grünen.
* ... 3,9 Prozent aller Wahlberechtigten die FDP.
* ... 3,3 Prozent aller Wahlberechtigten die LINKE.


"Der repräsentative parlamentarische Verfassungsstaat ist so raffiniert konstruiert, dass er dem vorgeblichen Volkssouverän ausgerechnet durch Wahlen die Macht entzieht und ihm damit den Weg zur Ausübung tatsächlicher Macht institutionell versperrt. " Johannes Agnoli: "Tansformation der Demokratie" 1990, Seite 200/201; - aus einem Kommentar zum o.g. Eintrag bei ad sinistram.


Die Geschichte der Demokratie ist dann zu Ende, wenn die Anzahl jener, die nicht mehr mitmachen, mehr oder weniger identisch mit der Anzahl der Wahlberechtigten in einer Gesellschaft ist (abzüglich von Mafia- und Parteimitgliedern). Lang kann das nicht mehr dauern. Dann muss eine demokratische Regierung wohl tatsächlich Brechts Vorschlag befolgen, das Volk auflösen und sich ein neues wählen. Naja, wenn es noch eines gibt jedenfalls.
(nochmals der Hinweis auf: "Komplexreduzierung daily" - Georg Seeßlen)


Vgl. auch: Demokratiesimulation


Uralter Witz: Mao trifft Kennedy
Mao: How often do you have elections?
J.F.: We have elections every five years!
Mao: Oh, that's funny, we have elections evely day!


Die Linke - Parteiprogramm einfach abgeschrieben:
«Großbetriebe der Grundstoffindustrie und Unternehmen, die wegen ihrer monopolartigen Stellung besondere Bedeutung haben, sollen in Gemeineigentum überführt werden.» Artikel 27, Absatz 1 der NRW-Landesverfassung. Der Verfassungsurheberrechtsschutz ist alarmiert.
chefarztfraulicher:beobachter



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If Charlie Parker ... The Art of the Big Top #29

Der Grieche - heute 1. in der FR und 2.: pervers

1. Unter dem Titel Kein Volk von Frührentnern und Faulenzern
versucht Gerd Höhler den Griechen als solchen zu retten mit immerhin ein paar statistischen Daten, was aber insgesamt in die Hose geht, weil er eben auch den Griechen halluziniert:

Haben die Griechen den Euro überhaupt verdient?

Sie selbst meinen: Ja. Sie haben vor zehn Jahren alles darangesetzt, in die Eurozone aufgenommen zu werden - mit geschönten Statistiken, wie viele Europäer sagen, was in Athen energisch bestritten wird. Inzwischen meinen manche Griechen allerdings, der Euro habe sich letztlich als Fluch erwiesen. Denn während die Griechen in den 80er und 90er Jahren durch schleichende Abwertungen der Drachme Exporte und touristische Dienstleistungen verbilligen und so wettbewerbsfähig bleiben konnten, leiden sie nun unter dem teuren Euro.

Lassen die Griechen es sich auf Kosten Europas gut gehen?

So lautet ein gängiges Vorurteil. Die Realität sieht anders aus. Tatsächlich liegt die durchschnittliche Wochenarbeitszeit mit 41,6 Stunden deutlich über dem EU-Durchschnitt (37,4 Stunden). Die Griechen gehen auch nicht früher in Pension: Das mittlere Renteneintrittsalter liegt mit 61,4 Jahren genau im EU-Durchschnitt. In Deutschland sind es 61,7 Jahre. Die Griechen verdienen auch weniger als der durchschnittliche EU-Bürger: Das Lohnniveau liegt bei 73 Prozent, die Renten sogar nur bei 55 Prozent des EU-Durchschnitts. Jeder vierte Grieche verdient weniger als 750 Euro im Monat, jeder fünfte Haushalt lebt unterhalb der Armutsschwelle. Andererseits genossen die rund 800000 Staatsbediensteten bisher viele Privilegien - einschließlich der Möglichkeit, mit Mitte 50 in den Ruhestand zu gehen.

Wird der Grieche ein anderer als vor der Krise sein?

Er ist es eigentlich schon jetzt: Die Krise wirkt wie ein Schock...


Nachtrag: wichtig gegen die terribles simplificateurs und weil die 3 Toten mittlerweile hier schon vergessen sind, weil sie ihre Funktion ja erfüllt haben:
"... griechenland - oder was Sie heute mit aller wahrscheinlichkeit nicht in Ihrer Zeitung lesen werden" bei der autismuskritik!


2. Den klareren Blick als Höhler, warum der Grieche ein anderer werden soll, hat Elmar Altvater, - der freilich auch nicht von dem Griechen spricht, sondern von einem perversen Kreislauf:

... Umverteilung wird ... dadurch unterstützt, dass die Finanzinstitute sich bei den Zentralbanken zu Zinssätzen nahe null mit Geld voll pumpen. Freilich benötigen sie für das Geschäft des Investment-Banking nicht nur billiges Geld, sondern auch neue Schuldner. Diese Funktion erfüllen die Staaten mit dem Ergebnis, dass von den 16 Ländern der Eurozone heute 13 einem Defizitverfahren wegen Überschuldung unterworfen sind. Die Staaten mussten sich verschulden, um Banken und Fonds aus ihren prekären Engagements herauszuhauen. Zur „Belohnung“ müssen die Staaten den privaten Banken viel höhere Zinsen zahlen als die Banken bei einer öffentlichen Einrichtung, der EZB, für das Geld entrichten, das sie einer anderen öffentlichen Einrichtung, der Regierung, leihen. Das ist zwar pervers, doch die Finanzierung von Staatsausgaben durch Kreditaufnahme nicht bei Geschäftsbanken, sondern der EZB, ist den EU-Staaten untersagt. Es gibt die neoliberale Befürchtung, dass die Regierungen mit EZB-Hilfe die Geldmenge inflationär aufblähen.

So finden die Geschäftsbanken auf einmal ein lukratives Geschäftsfeld. Bei der EZB wird das Geld zu Zinssätzen bei Null geliehen, um mit diesem Geld „arbeiten“ zu können – etwa griechische Staatsanleihen zu kaufen. Die sind zwar mit gewissen Risiken verbunden, dafür aber können die Banken einen Risikoaufschlag auf den Marktzins erheben. Der Kredit wird für Griechenland teurer und für die Banken zum guten Geschäft: hohes Risiko, hohe Zinsen, hohe Bankgewinne. Haben also die Schulden Portugals, Italiens, Griechenlands und Spaniens (PIGS) und die Gewinne der Banken etwas miteinander zu tun? Sie haben. Der Chef der Deutschen Bank verkündet im April 2010 einen Quartalsgewinn von 2,8 Milliarden Euro, das wären auf das Jahr umgerechnet mehr als elf Milliarden. Zugleich werden durch Rating-Agenturen die griechischen Schulden herabgestuft, so dass sich die Zinsbelastung für den dortigen Staat, letztlich also für die Steuern zahlende Bevölkerung stark erhöht.
...

... und so wird der eine Grieche ein anderer, nämlich ärmerer, der andere wahrscheinlich auch ein anderer, nämlich noch reicherer. Die deutschen Medien erklären dem ersteren zur Zeit ausführlich, dass er das hinzunehmen hat. Sie haben das im Inland geübt, aber zur Sicherheit wird's der eigenen Bevölkerung a.B. des Griechen nochmal erklärt ("Komplexreduzierung daily" - Georg Seeßlen).

im FREITAG: Elmar Altvater : Die nächste Welle - unbedingt lesen!
Vg. auch hier ...

... und aus aktuellem Anlass - gestern live im Bundestag: Sahra Wagenknecht:



Der Text hier - via NachDenkSeiten

Jens Berger (tp) meint heute, die EU habe Altvater verstanden:
Historischer Wendepunkt in der Geldpolitik der EU

Verkehrsunfall oder Systemfehler?

In der dradio-Gesprächsserie "Lehren aus der Hyperkrise" unterhält sich Stefan Fuchs mit dem Wirtschaftswissenschaftler Heiner Flassbeck.

Hörenswert!

Vgl. auch hier!

Ekelhafte Kriegspropaganda II

Verehrte Trauergemeinde. Nach den Gefechten vom 15. April und vom Karfreitag ist deutlich geworden, was wir vielleicht zu lange nicht wahr haben wollten. Tod und Verwundung sind Begleiter unserer Einsätze geworden. Und sie werden es auch in den nächsten Jahren sein. Wohl nicht nur in Afghanistan...
Die Frage nach dem Sinn bleibt zurück. Die Antwort hat auch mit uns selbst zu tun – einer Gesellschaft, in der auch bequemes Beiseitestehen verbreitet ist, einer Gesellschaft, in der für Viele Worte wie „Dienen“, „Dienst“ oder „Tapferkeit“ für überkommene, altmodische Begriffe gelten. Was müsste es für ein Gefühl sein, unter steter Lebensgefahr einem Land zu dienen und dienen zu wollen, das diesen Dienst allenfalls freundlich-distanziert zur Kenntnis nimmt.
Was muss das für ein Gefühl sein, wenn Staatsbürger und Staatsbürger in Uniform nur aneinander vorbei lebten und der Ruf nach Hilfe nur einseitig Gehör findet. Gottlob ist es nicht so. Und trotzdem müssen wir hierauf achten. Es mögen im 21. Jahrhundert immer noch Viele nicht hören, aber es stimmt: Dass in Afghanistan für unser Land, für dessen Menschen, also für jeden von uns, gekämpft und gestorben wird...


biglebowski
Count me out! Für mich wird da nicht gestorben ...

Der Tod ist ein denkbarer Abschluss eines soldatischen Arbeitstages; Soldaten sind Mörder, Lords Of War und Ostdeutsche sind häufiger im Kampfeinsatz (Überdurchschnittlich viele Soldaten aus den neuen Ländern leisten Auslandsdienste. Der Historiker Michael Wolffsohn sieht einen Zusammenhang mit der ökonomischen Situation in Ostdeutschland und spricht von einer "Ossifizierung" der Bundeswehr. Zudem sei die deutsche Armee eine "Unterschichtenarmee".) Und: Schon mischen sich in die Einübung militaristischer Begräbnisrituale Drohungen an die Adresse der Kriegsgegner. Der Bundeswehr-Professor Wolffsohn unterstellt, sie würden "unfreiwillig" die Taliban unterstützen, wenn sie in der deutschen Öffentlichkeit die Zunahme von Soldaten-Opfern in Afghanistan thematisierten. Denn die Taliban betrachteten den Widerstand gegen den Krieg in den Krieg führenden Ländern als wichtiges Element ihrer eigenen Kriegführung. Von dieser Behauptung bis zur Rede vom Dolchstoß der intellektuellen Landesverräter in der Heimat gegen die kämpfende Truppe ist es nur ein Schritt. ( CHRISTIAN SEMLER taz)

Nachtrag:
Rudolf Walther: Wir brauchen keine Helden
Bei Trauerfeiern für deutsche Kriegsopfer in Afghanistan sollte den politischen Auftraggebern des dortigen Bundeswehreinsatzes ein striktes Redeverbot erteilt werden

Terry Reid

Terry Reid war wohl einer der erfolglosesten Superstars in der Rockgeschichte...

seine Version von Season of the witch ist eine der besten ...



Terry-Reid

Noam Chomsky

chomskyNoam Chomsky, den in Boston lebenden Sprachwissenschaftler und politischen Intellektuellen, kennt man als vor allem Kritiker der US-Aussenpolitik. Am 23. März erhielt er für sein politisches Wirken den Erich-Fromm-Preis.

Mit dem Preis zeichnet die Erich-Fromm-Gesellschaft Personen aus, die «mit ihrem wissenschaftlichen, sozialen, gesellschaftspolitischen oder journalistischen Engagement Hervorragendes für den Erhalt oder die Wiedergewinnung humanistischen Denkens und Handelns im Sinne Erich Fromms geleistet haben bzw. leisten.»

Der Historiker Daniele Ganser von der Universität Basel und die Linguistin Christa Dürscheid von der Universität Zürich beleuchten Werk und Wirkung von Chomsky im Gespräch.


* Hören bzw. Download bei DRS

via Swen's Weblog

Archäologie XCVII: Eine Straße in Venedig

Street_in_Venice_

In 1883, Sargent sent A Street in Venice to the Societe Internationale des Peintres et Sculpteurs, Rue de Seze, Paris. One critic called Sargent's work "banal and worn-out".
M. Sargent leads us into obsure squares and dark streets where only a single ray of light falls. The women of his Venice, with their messy hair and ragged clothes, are no decendents of Titian's beauties. Why go to Italy if it is only to gather impressions like these.

John Singer Sargent's Street in Venice
via If Charlie Parker ...

Zwei Bemerkungen:
1. Das Bild erinnert an Ruth Orkins Photographie „American Girl in Italy 1951“ (besser: umgekehrt), was den männlichen Blick auf die Frau angeht ...
2. Kürzlich in Venedig - im Regen, zusammen mit etwa 6 Mio anderen Besuchern aus Japan, China, Indien, Russland und dem Rest der Welt- suchten wir die obsure squares and dark streets where only a single ray of light falls und fanden etwas, das mich an das L.A. des Blade Runner erinnerte: In den Gassen um den Markusplatz eine Mischung aus Souvenirshops mit grotesk geschmacklosem Tand und den edelst designten Filialen aller Top-Marken dieser Welt - wirft man einen Blick nach oben, sieht man Gerüste, Planen, Abdeckungen, - eine zweite Ebene des Verfalls, der Ruinen. Ein gigantischer Fake, Projektionen - mit einem Energieverbrauch und einem Aufkommen von menschlichen Exkrementen, den kein Quadratkilometer Erde aushalten kann und der unter Bedingungen dieser Art der Vernutzung nicht mehr lange halten kann. Why go to Italy if it is only to gather impressions like these...

blade-runner-los-angeles-752153

bladerunner

Selbstkritisch (tag: Wahrnehmung, der touristische Blick): Was hält man im Bild fest:

Italien2010-051

Porsche bleibt Porsche

Auch eine schöne Meldung:

STUTTGART/PFORZHEIM. Feierliche Ehrung für Uwe Hück. Der Gesamt- betriebsratsvorsitzende von Porsche erhielt am Abend von Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) die Staufermedaille des Landes überreicht...
Hück mache indes immer deutlich, dass Solidarität auch eigene Anstrengungen erfordere. Neben der Sicherung von Arbeitsplätzen und des Wirtschaftsstandorts engagiere sich Hück für angemessene Löhne und gute Arbeitsbedingungen. Des Weiteren habe sich der Geehrte, „gerade auch nach dem Zusammengehen mit VW, für die Verwirklichung des Grundsatzes Porsche bleibt Porsche eingesetzt“. Auch im VW-Konzern werde die „Faszination Porsche“ eine zentrale Rolle spielen.


Porsche1

Schön ist, wenn der Sozialdemokrat vom Christdemokraten gelobt wird, weil er immer deutlich macht, dass Solidarität auch eigene Anstrengungen erfordert ...
Schade eigentlich, dass manche Begriffe so verkommen sind, dass man sie nicht mehr in den Mund nehmen mag ...

War Enhancer II: Dritter Opiumkrieg

Volker Bräutigam in Ossietzky 8/2010

afgh_studie2... Mehr als 90 Prozent des weltweit produzierten Opiums, Rohstoff für Morphium und Heroin, kommen aus Afghanistan. Anno 2008 waren es 8300 Tonnen. 95 Prozent des afghanischen Opiums werden weiterverarbeitet und ergeben 80 Tonnen hochreines Heroin, berichten die Vereinten Nationen. Fast die Hälfte, mehr als 35 Tonnen, werden laut übereinstimmenden Angaben der UNO und der russischen Drogenpolizei nach Rußland geschmuggelt; ein erheblicher Teil davon wandert vermutlich weiter in die urbanen Zentren Chinas.

Allein nach Rußland gelangt demnach fast dreimal so viel Heroin wie in die USA, nach Kanada und Westeuropa zusammen. Victor Ivanov, Leiter des Föderalen Dienstes für Drogenkontrolle, erklärte im NATO-Rußland-Rat am 23. März in Brüssel, der Drogenzustrom aus Afghanistan sprenge alle Vorstellungen. Eine Million Menschen seien seit 2001, dem Jahr des Kriegsbeginns und der Besetzung Afghanistans durch US- und NATO-Truppen, schon an den Opiaten vom Hindukusch gestorben...

pg-16-Heroin-Alamy_146165t Ivanov schlug dem NATO-Rußland-Rat vor, mindestens 25 Prozent der afghanischen Mohnanbaufläche zerstören zu lassen. Die NATO lehnte jedoch ab. NATO-Sprecher James Appathurai äußerte vor Journalisten zynisch: »Wir können nicht die einzige Einkommensquelle für Menschen versiegeln, die im zweitärmsten Land der Welt leben, wenn wir ihnen keine Alternative zu bieten haben.« Als ob die Besatzer aus sozialen Motiven die Opiumproduktion schützten.

Vor dem Krieg, unter dem Taliban-Regime, war Mohnanbau in Afghanistan streng kontrolliert, Mohn war nur als Lebensmittel erlaubt. Auf Drogenherstellung und -vertrieb stand die Todesstrafe. Im vorigen Jahr wurde auf dem afghanischen Markt Mohn für 3,4 Milliarden US-Dollar umgeschlagen (Quelle: Julien Mercille, Universität Dublin). 21 Prozent davon verblieben den Bauern, 75 Prozent strichen die korrupten Verbündeten der USA und der NATO ein: Regierungsbeamte, lokale Polizei, regionale Händler und Spediteure. Vier Prozent fielen für die Taliban ab, geduldet von der NATO. Denn der Gegner muß erhalten werden – im Interesse ständiger US-Präsenz. Mache sich jeder seinen Reim drauf...







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Bei DocumentaryHeaven finden Sie:
Afghanistan: Drugs, Guns and Money

timthumb-phpNarrated by Colin Friels and produced by Chris Hilton, Afghanistan: Drugs, Guns and Money asks these difficult questions by following the journey of this years opium crops, tracing the drug trafficking routes heading north from Afghanistan through the nations of the Old Silk Road on its way to Europe.

The film examines who are the winners and losers as the crop finds its way to market. The awesome beauty of the landscape provides a powerful backdrop for the treachery uncovered each step of the way.

Like a cancer, the heroin trade has spread its tentacles through almost every level of society. In Afghanistan there is mass local addiction, local HIV epidemics, an unending cycle of violence and crime, and the corruption of state institutions.

With the war on terror raging, the war on drugs has slipped down the priority list of the current US administration. But, in the crucial frontline states of Central Asia, these two wars are inextricably linked… a fact all too often ignored.

The business is booming. Afghanistan and its near neighbors still supply around 80 per cent of the heroin sold in Western Europe. Yesterday’s drug lords are today’s cabinet ministers. How much of a problem is it for America (and the West) that many of its newest allies are implicated in one of the most lucrative drug routes in the world?

Marktwirtschaft: G8 steigert die Nachfrage nach Nachhilfe

In einer explorativen Studie der unabhängigen Beratungsgesellschaft FiBS Consulting zur Entwicklung des Nachhilfemarktes zeigt sich, dass 58 Prozent der institutionellen Anbieter in Deutschland in den vergangenen Jahren eine steigende Nachhilfe verzeichnen können. Der Anstieg wird von den Anbietern auf die sukzessive Umsetzung des achtjährigen Gymnasiums zurückgeführt. Auch für die Zukunft wird ein Wachstum des Nachhilfemarktes erwartet.
Zentrale Entwicklungen im Nachhilfemarkt stehen im Vordergrund der Umfrage unter institutionellen Nachhilfeanbietern, die die FiBS Consulting soeben abgeschlossen hat. Danach ist die Einführung des achtjährigen Gymnasiums ein maßgeblicher Treiber für steigende Schülerzahlen bei der Nachhilfe. Bundesweit sagen knapp 58 Prozent der Anbieter, dass die Nachfrage in den vergangenen fünf Jahren sprunghaft oder stetig gestiegen sei. Fast 70 Prozent aller Anbieter sehen die Ursache in der stufenweisen Einführung der verkürzten Schulzeit (G8) und rechnen aus diesem Grund auch in Zukunft mit einer steigenden Nachfrage. Nur 15 Prozent der Anbieter im gesamten Bundesgebiet berichten über sinkende Schülerzahlen.

Mehr als jede fünfte Einrichtung berichtet zudem von merklich steigender Nachfrage durch Gymnasiasten und ein Viertel von steigenden Anteilen bei den Grundschüler/innen, wenn es um die Verteilung der Nachhilfeschüler/innen auf die verschiedenen Schulformen geht. Die Studie ermittelt, dass aktuell 40 Prozent der Nachhilfe-Schüler/innen das Gymnasium, knapp 25 Prozent die Realschule und 17 Prozent die Grundschule besuchen. Die übrigen Kinder und Jugendlichen kommen vor allem von Hauptschulen (8 Prozent) und Gesamtschulen (6 Prozent).


Quelle: idw


Update:
In der FAZ rebellieren die bildungsahen Stände gegen Koch:
Christian Geyer: Der Schwarzmarkt der Bildung
... Der Nachhilfemarkt ist das am besten beschwiegene Forum der Schulpolitik. Immer mehr Eltern buchen die Nachhilfe prophylaktisch, wie eine kürzlich von der Bertelsmann-Stiftung erstellte Studie ergab. Das bedeutet, es geht bei der Inanspruchnahme von Nachhilfe nicht länger nur darum, von einer fünf herunterzukommen oder die gefährdete Versetzung zu schaffen. Es geht vielmehr immer öfter darum, noch besser zu werden, obwohl man schon gut ist. Anders gesagt: Mit der Investition in Nachhilfe tragen immer mehr Eltern, die es sich leisten können, vorsorglich ihren eigenen schwachen Nerven Rechnung (jährlich 1,5 Milliarden Euro beträgt dieses private Rettungspaket).

Wie an der Börse ist auch im Bildungssystem Psychologie keine weiche, sondern eine harte Währung. Wenn die Nerven der Eltern flattern, dann stürzen die Kurse der Bildungspolitik. Weil alle Grundschüler ins Gymnasium stürzen? So einfach kann es sich die Sparpolitik nicht machen. In Zeiten eines überstürzt ins Werk gesetzten „Turbo-Abiturs“ (G 8) wird man die Konjunktur der Nachhilfe kaum auf die Hysterie elterlicher Ehrgeizlinge beschränken können.

Warum wirkt auch die jüngste Bildungsdebatte Merkel contra Koch wie eine Gespensterdebatte? Weil sie die Nachhilfemärkte ignoriert, von denen sie getrieben wird. Vor aller Augen vollzieht sich eine bildungspolitische Revolution, ohne dass die Bildungspolitik sie zur Kenntnis nimmt. Zur Kenntnis zu nehmen wäre in der Tat eine Neuerung: Das System der Nachhilfe, sei es von Privatlehrern oder Instituten, ist im Begriff, sich als Schulsystem im Schulsystem zu verselbständigen. Als eine Art Schwarzmarkt der Bildung, der sich in Deutschland „zu einem etablierten privaten Unterstützungssystem neben dem öffentlichen Schulsystem entwickelt hat“ ...

"Der Tod ist ein denkbarer Abschluss eines soldatischen Arbeitstages" - Oder: War Enhancer

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Oberstlt. Sanftleben - aka Georg Schramm: Kommentar zur Trauerfeier und Ansprache (ab 2:30):
"Ich würde sagen ..."


(... in der Anstalt am 13.04.)


- kurz und schmerzvoll - der große Moralist Schramm!

Auf der anderen Seite der Barrikade:

Von Biggles goes bombing with the RAF

WATCH out, skipper, there’s a Jerry behind you. A navigator from the Luftwaffe has become the first member of his country’s air force to fly into combat with the RAF...

The RAF pilot, from 31 Squadron, normally based at RAF Marham in Norfolk, flew a Tornado GR4 ground attack aircraft out of Kandahar airbase in southern Afghanistan with the German navigator seated behind him.
The pair flew about 18 missions together over a six-week period in December and January, providing air support for troops on the ground.

The aircraft was armed with 500lb laser-guided Paveway IV bombs, Brimstone air-to-ground missiles and a 27mm cannon.

The Luftwaffe navigator’s role was specifically requested by Karl-Theodor zu Guttenberg, the German defence minister, as part of an effort to enhance the country’s involvement in the Afghan war.

...
The Sunday Times April 4, 2010

Archäologie XCVI: For Once In My Life (I Was No 1 - With "The Letter")



Ich kann mich nicht erinnern, eine solche Rede für einen Alex Chilton vergleichbaren Künstler im deutschen Bundestag gehört zu haben ...


via Bedazzled (--> unbedingt auch die 1 im unteren youtube-Menü ansehen: BOXTOPS - eine ganz frühe Live-Aufnahme!)

This song is about a guy who gets a letter from his former love telling him that she wants him back, and the guy wants to fly out and see her immediately. The Nashville songwriter Wayne Carson Thompson wrote the song after his father gave him the line "Give me a ticket for an aeroplane." Thompson gave this to The Box Tops on the recommendation of his friend, Chips Moman, who ran ARS Studios and liked the sound of an unnamed band headed by then-16-year-old Alex Chilton, who auditioned for him in 1967.
Thompson played guitar on the recording. He didn't like the singing, believing the lead vocal was too husky, and wasn't fond of the production either. The addition of the jet sound "didn't make sense" to him. When producer Dan Penn added the airplane sound to the recording, Wayne Carson Thompson clearly thought that Penn had lost his mind. He hadn't - several weeks later it became one of the biggest records of the '60s, and The Box Tops went on to score with a few other Thompson compositions, including their follow-up release, "Neon Rainbow" (#24, 1967), "Soul Deep" (a #18 hit in 1969) and "You Keep Tightening Up On Me" (their last chart hit, which peaked at #74 in 1970).
At 1:58, the Box Tops' version of this was the last #1 hit to be shorter than two minutes in length.
(Songfacts)

Warum der Song so gut ist, erklärt The Song In My Head Today:

When this single came out in late 1967, I'm surprised I paid it any attention. Sgt. Pepper's had been released the preceding summer, changing the pop music landscape forever; besides, I was still at least partly a Tiger Beat-programmed adolescent, who'd evolved (if you can call it that) from the Fab Four on to Herman's Hermits, the Monkees, and Paul Revere and the Raiders.

But I know I was hearing other tracks on the radio, primarily a lot of Motown -- hits like "Ain't No Mountain High Enough," "I Was Born to Love Her," "I Heard It Through the Grapevine," and "I Second That Emotion." Some part of my brain was wired to love that sweet soul music too. So when this single by a new band called the Box Tops rocketed onto the air waves, how could I not love it?

I didn't know that the lead singer, Alex Chilton, was just a teenager, barely a couple of years older than me. I didn't know the band was from Memphis; I doubt I even knew whether they were white or black. I sure didn't read about them in Tiger Beat. But this was a song you could not deny. I bought the single (which, given my paltry allowance, was a serious vote of faith) and listened to it so often, every beat was branded on my memory. It's one of my candidates for Most Perfect Single Ever.

It's only 2:03 and it doesn't waste a second; the drummer knocks half a dozen brisk strokes on the rim of his set, the guitar nimbly plucks another half-dozen notes, then Chilton's voice rips in urgently, "Give me a ticket for an aeroplane / Ain't got time to take a fast train," the melody jittering back and forth between two notes, words accented off-beat, everything jumpy as hell. He's at the ticket window, hair rumpled, out of breath -- a man on a mission. "Lonely days are gone, I'm a-going home" he proclaims, then his voice drops into an awestruck growl: "My baby just wrote me a letter" -- and his hoarse shiver on the word "letter" seals the deal for me.

That explains why he's hopping from one foot to the other, telling the ticket agent, "I don't care how much money I gotta spend / Got to get back to my baby again." He doesn't even need to tell us what the letter said, though he does in the bridge: "Well, she wrote me a letter, said she couldn't live without me no more / Listen, mister, can't you see I got to get back to my baby once a more" -- pregnant pause here, while the horns swing around, the drummer knocks twice, then Chilton's voice swoons wildly -- "Any way, yeah!" That's pretty much it, except for a long fadeout where the oddly perky electric organ repeats its calliope-like refrain and you hear a jet take off (I've always heard a seagull squawk too, though I could be wrong).

Though this wasn't released in the summer, it still feels like a summer song to me -- I have a distinct memory of standing on the midway at the Indiana State Fair, eating a corn dog, watching the Tilt-A-Whirl, standing transfixed while this song blared over the PA system.

Nobody writes letters anymore, I know -- but I just can't imagine this song being updated to "My baby just sent me a text message." Just like Paul McCartney asking to hold your hand, that letter is code for the whole sexual shebang, and it's Chilton's gritty, earthy voice that puts in all the subtext.
He may have just been imitating the Muscle Shoals and Sun Records r&b singers he'd grown up around, but that groan of longing, that husky urgency, means just one thing. I was even younger than Alex Chilton when I first heard this record, but I could feel the heat all right. Whew.


Musikalisch interessant sind die Hinweise auf die Einflüsse von Motown und Muscle Shoals auf die Rockmusik in den späten 60er Jahren. The late great Bonzo Bonham hat mal gesagt, dass das Neue bei Led Zep eigentlich die Kombination von Yardbirds-Brit-Blues mit Motown-Drum&Bass war: Man höre mal auf Bass und Schlagzeug hier - unglaublich! -:



Ganz anders, aber sehr schön auch Chilton mit Big Star, z.B. Big Star - Ballad of El Goodo

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

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